Duell der Traumtorschützen: Biondic und Trier treffen auf Stuttgart und Frauendorf

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Zwei Schlenzer, zwei Siege, zwei heiße Anwärter auf das Tor des Monats: Wenn die Stuttgarter Kickers auf Eintracht Trier treffen, stehen mit Frauendorf und Biondic zwei formstarke Kunstschützen im Fokus.

2-Sieg über Fulda.

Jubel nach dem Traumtor: Mateo Biondic führte Trier mit seinem sehenswerten Treffer zum 3:2-Sieg über Fulda. IMAGO/Jan Huebner

Welches Tor nun schöner war? Geschmackssache. Fakt ist: Melkamu Frauendorf von den Stuttgarter Kickers und Mateo Biondic von Eintracht Trier sind am zweiten Spieltag der Regionalliga Südwest herrliche Schlenzer-Tore ins Kreuzeck gelungen. Dazu waren es auch noch eminent wichtige Treffer - beide führten jeweils zum Sieg ihres Teams, gegen Sandhausen (3:2) und Fulda-Lehnerz (3:2). Ob’s was wird mit einer Nominierung für das Tor des Monats August bei der ARD-Sportschau? Fans beider Klubs haben zumindest mal entsprechende Hinweise in den sozialen Netzwerken hinterlegt.

Für Triers Biondic war dessen Sonntagsschuss ein Befreiungsschlag, nachdem er eine Woche zuvor zum Saisonstart in Steinbach wegen falscher Entscheidungen bei zwei Top-Gelegenheiten mächtig gerügt worden war. Der 22-Jährige hatte sich auf der Heimfahrt nach der 2:3-Niederlage sogar direkt im Bus bei seinen Teamkollegen entschuldigt.

Ich habe viele Nachrichten bekommen, sogar von Familienmitgliedern aus Kroatien

Vergessen, vorbei. Nun der spielentscheidende Treffer gegen Fulda. "Es ist echt schön, im Nachhinein nochmal draufzuschauen. Ich habe viele Nachrichten bekommen, sogar von Familienmitgliedern aus Kroatien", berichtet Biondic. Der Treffer sei im Grunde genau so gewollt gewesen: "Ich hatte mich beim Zuspiel von Noah Herber bereits vororientiert. Mein Gegenspieler hatte die kurze Ecke zugemacht, vom Winkel her hatte sich ein Abschluss ins lange Eck perfekt angeboten. Das Tor hat bei mir dann ein richtig erleichterndes Gefühl ausgelöst."

Nicht nur "Trainingsweltmeister"

Biondic hatte sich vorgenommen, seine Fehler aus dem Steinbach-Spiel gegen Fulda direkt wieder gutzumachen. Und damit auch zu beweisen, dass er nicht nur ein "Trainingsweltmeister" ist. Der in der Offensive flexibel einsetzbare Biondic ruft in vielen Übungseinheiten bei der Eintracht Top-Leistungen ab. Diese konstant auch in Pflichtspielen zu zeigen, ist die Aufgabe für die Zukunft.

Triers Trainer Thomas Klasen freute sich über die Reaktion seines Schützlings, auf die er im Vorfeld der Partie gegen Fulda verbal hingearbeitet hatte: "Ich habe ihm gesagt: 'Steinbach ist vorbei. Bleib' dran und positiv.' Es zeigt sich: Das Pendel kann sich schnell drehen, wenn du demütig bleibst, hart arbeitest und viel investiert."

Was Biondic draufhat, bewies er mit seinem Tor gegen Fulda. Wie oft der Ball bei vergleichbaren Versuchen tatsächlich so ins Netz geht? "Vielleicht in sechs von zehn Fällen, Tendenz steigend", sagt der 22-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Hunger noch nicht gestillt

Das Traumtor hat seinen Hunger verstärkt. "Ich brenne sehr darauf, weitere Tore zu erzielen." Die Voraussetzungen könnten gegeben sein. Biondic, den in der Vergangenheit immer wieder Verletzungen ausgebremst haben, kam gut durch die Vorbereitung. Und die Tatsache, dass er von der Eintracht nach zwei Leihgeschäften nun fest vom Drittligisten SC Verl verpflichtet worden ist, sorgt für ein Gefühl des endgültigen Ankommens an der Mosel.

Am Sonntag kommt es nun zum Duell der Kunstschützen. Frauendorf gegen Biondic. Stuttgarter Kickers gegen Eintracht Trier. Biondic gibt sich hoch motiviert: "Ich freue mich sehr auf das Duell mit einem richtig guten Gegner, in dem wir hoffentlich erneut mutig aufspielen können. Ich habe richtig Bock, dort etwas mitzunehmen."

Mirko Blahak

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