Sebald wird unverhofft zum Pokalhelden: Cottbus schaltet Hannover aus

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Erst Minuten vor dem Anpfiff rotierte Alexander Sebald ins Tor des FC Energie Cottbus. Der Ersatzmann hielt anschließend auch dank einer Elfmeterparade die Null - und dank Tolcay Cigercis Tor schlugen die Lausitzer Hannover 96 in der 1. Runde des DFB-Pokals.

Alexander Sebald (#1) rotierte kurzfristig ins Energie-Tor - und stand seinen Mann.

Alexander Sebald (#1) rotierte kurzfristig ins Energie-Tor - und stand seinen Mann. IMAGO/Jan Huebner

Trotz des guten Saisonstarts und Siegen gegen Kaiserslautern und Düsseldorf war Hannover 96 vor dem Pokalauftakt gewarnt. Zum einen schieden die Niedersachsen in den vergangenen beiden Jahren bereits in der 1. Runde gegen Drittligisten aus, zum anderen war auch der FC Energie Cottbus mit vier Punkten aus zwei Spielen ordentlich aus der Sommerpause gekommen.

Von einem möglichen Klassenunterschied war dann auf dem Platz nichts zu sehen. Die Lausitzer, bei denen Trainer Claus-Dieter Wollitz nach dem 2:0 in Schweinfurt zunächst keine Wechsel vornahm, kurz vor dem Anpfiff aber den Ausfall von Stammtorwart Bethke verkraften musste (Sebald sprang ein), kamen schwungvoll rein und verdienten sich nach wenigen Sekunden bereits den ersten Eckball.

FCE ist wacher und geht in Führung

Daraus resultierte zwar zunächst nichts, dennoch wirkte der FCE zu Beginn wacher - und ging nach zwölf Minuten verdient in Führung. Engelhardt drehte sich um Tomiak, legte quer und fand Cigerci am zweiten Pfosten, der mithilfe der Latte aus spitzem Winkel traumhaft auf 1:0 stellte. 96 hatte bis hierhin lediglich aus Abseitsposition einen Abschluss verbucht und war sonst an der gut sortierten Cottbuser Defensive abgeprallt.

Dabei agierte die Elf von Trainer Christian Titz keineswegs planlos, kombinierte sich vielmehr munter in die gegnerische Hälfte. Nur im letzten Drittel war einfach kein Durchkommen für den Zweitligisten, bei dem Rochelt nach dem 2:0 bei Fortuna Düsseldorf anstelle von Bundu in der Anfangself stand. Wenn sich doch einmal eine Lücke auftun sollte, war ein Cottbuser Bein beim Abschluss im Weg - oder Ersatzkeeper Sebald stand seinen Mann (23.).

DFB-Pokal - 1. Runde, Samstag

Tomiak scheitert vom Punkt an Sebald - 96 läuft vergeblich an

Die Chance zum Ausgleich ergab sich dann kurz vor Pausenpfiff, als Pichler von Pelivan zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter nahm sich Tomiak - und scheiterte mit seinem Flachschuss nach rechts an Sebald (42.).

Mit zwei Wechseln (Oudenne und Yokota für Neubauer und Rochelt) kamen die Gäste aus der Pause und damit nicht nur personell verändert, sondern plötzlich auch klar spielbestimmend. Mit feinen Kombinationen und etlichen Standards schnürten die Niedersachsen ihren Gegner ein, der kaum noch für Entlastung sorgen konnte.

Doch egal wie oft es Hannover versuchte, weder per Freistoß (u. a. 59.), aus der Drehung (63., 84.) oder per Distanzschuss (73., 79.) ließ sich das FCE-Bollwerk um den über sich hinauswachsenden Sebald knacken. Dies gelang dem eingewechselten Källman zwar in der achtminütigen Nachspielzeit, zuvor stand der Finne aber hauchzart im Abseits.

Die Cottbuser brachten die Führung mit einer leidenschaftlichen Defensiv-Leistung über die Zeit und zogen somit erstmals seit 2013/14 in die 2. Runde ein, während die spielerisch überlegenen Hannoveraner abermals früh aus dem Pokal ausschieden.

Am kommenden Samstag (14 Uhr) trifft Energie Cottbus auswärts auf die Zweitvertretung von Hoffenheim. Für Hannover geht es eine Stunde vorher zu Hause gegen Magdeburg weiter.

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