Nach gut vier Minuten, als er Hannah Arendt zitiert, bricht Friedrich Merz zum ersten Mal die Stimme. Es ist Montagabend, der Bundeskanzler hält eine Rede beim Festakt zur Wiedereröffnung der Synagoge in der Münchener Reichenbachstraße. Gerade spricht er über die Shoah, eine Tat, die „so monströs ist, die so radikal böse ist“, dass sie laut Arendt „einfach nicht hätte passieren dürfen unter uns Menschen“. Dann folgt eine Pause, die zu lang ausfällt, um rhetorisch gemeint zu sein.
Die Tränen von Friedrich MerzNoch mal mit Gefühl
16. September 2025, 16:01 Uhr
Lesezeit: 5 Min.
Der Kanzler kämpft in einer Rede mit den Tränen. Auch seine Vorgänger im Amt haben schon emotionale Momente erlebt. Was aber passiert, wenn aus Gefühlen Politik wird?