Die Linke: Bodo Ramelow äußert sich zur Umstrukturierung in Thüringen

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Linkenurgestein Bodo Ramelow hat Probleme mit der eigenen Partei. »Heute ist mir beim Aufwachen ein Satz durch den Kopf gegangen, der mich nicht loslässt: Bin ich dabei, die Partei zu verlassen – oder verlässt meine Partei gerade mich?«, schrieb der frühere Thüringer Ministerpräsident und heutige Bundestagsvizepräsident in einem Beitrag  auf seiner Webseite.

Hintergrund ist ein turbulenter Linken-Landesparteitag in Ilmenau am vergangenen Wochenende. Nach einer Kontroverse über Ämtertrennung wurde das Spitzenpersonal ausgetauscht. Ramelow kritisiert diverse Redebeiträge, so etwa die Forderung nach einem Kurswechsel der Landespartei, nach einer Fehleranalyse der zehnjährigen Regierungszeit der Linken und einem Einkommensdeckel für Abgeordnete.

»Wir wollen doch keine Spaßpartei werden«

»Die Linke in Bewegung darf nicht zu einer Bewegungslinken werden, die sich selbst isoliert«, schrieb Ramelow. Parteiarbeit müsse Spaß machen. »Aber wir wollen doch keine Spaßpartei werden. Wir wollen auch keine Elitenpartei sein. Wir wollen auch keine Partei der ›besseren Menschen‹ werden, sondern eine Partei, die an der Verbesserung der Lebensumstände für alle Menschen arbeitet! Nicht nur eine Partei, die sich bewegt, sondern eine Partei, die etwas bewegt – nämlich etwas zum Guten für jeden Menschen.«

Der 69-jährige Ramelow hatte als eine der »Silberlocken« zusammen mit Gregor Gysi und Dietmar Bartsch zum Erfolg der Linken bei der Bundestagswahl beigetragen und ein Direktmandat in Erfurt gewonnen. Die Partei hatte nach einem jahrelangen bundesweiten Tief binnen kurzer Zeit in den Umfragen aufgeholt und bei der Wahl im Februar 8,8 Prozent der Stimmen erreicht. Zugleich traten seit Jahresbeginn bundesweit Zehntausende neue Mitglieder ein.

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