Deutsche Bahn: Kunden hätten laut Bundesnetzagentur lieber pünktlichere Züge als mehr

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Zahlen der Bundesnetzagentur Bahnkunden hätten lieber mehr Pünktlichkeit als mehr Züge

Die Bahn will ihre Flotte vergrößern, doch viele Fahrgäste haben offensichtlich ganz andere Prioritäten. Das zeigt eine Umfrage der Bundesnetzagentur. Kritisiert wurde nicht nur die Zuverlässigkeit der Züge.

12.05.2025, 13.28 Uhr

 Im Regelbetrieb eher ein seltener Anblick

Leere Sitze in einem neuen ICE: Im Regelbetrieb eher ein seltener Anblick

Foto: Helmut Fricke / dpa

Die Deutsche Bahn beabsichtigt, ihr Angebot in den kommenden Jahren deutlich auszubauen. Doch viele Kundinnen und Kunden wären offensichtlich bereits froh, wenn ihr Zug überhaupt zuverlässig kommt. Einer Umfrage der Bundesnetzagentur zufolge wünschen sich viele pünktlichere statt mehr Züge. 80 Prozent der Befragten sprachen sich für verlässlichere Verbindungen anstelle einer höheren Zugtaktung aus, wie die Bonner Behörde am Montag mitteilte. Kritik gab es zudem an der Verfügbarkeit und Sauberkeit von Toiletten in Bahnhöfen und Zügen.

»Die Pünktlichkeit steht im Zentrum der Kritik«, erklärte die Bonner Behörde am Montag. Die Verkehrsplanung sollte sich daher nicht auf eine Verdichtung des Angebots, sondern auf die Verbesserung der Fahrplanstabilität konzentrieren. Die Bundesnetzagentur befragte 2000 Fahrgäste zwischen September und November 2024.

 Über die Hälfte ist unzufrieden mit der Sauberkeit und Verfügbarkeit

Reinigungskraft auf einer Zugtoilette: Über die Hälfte ist unzufrieden mit der Sauberkeit und Verfügbarkeit

Foto: Hendrik Schmidt / dpa / picture alliance

Als einen Schwachpunkt machten die Menschen dabei auch die Toilettensituation aus. Über die Hälfte der Befragten ist laut Umfrage mit der Sauberkeit und der Verfügbarkeit nicht zufrieden. Das sei eine »klare Handlungsaufforderung« für die Eisenbahnunternehmen und die Infrastrukturbetreiber.

Zudem bewerteten die Fahrgäste Informationskanäle unterschiedlich gut. Während es bei der Nutzung von Apps lediglich zwölf Prozent Unzufriedene gibt, waren es bei Durchsagen und Anzeigen vor Ort mit 30 Prozent deutlich mehr. Das zeige »sowohl den Trend zur mobilen Nutzung als auch Schwächen der stationären Informationssysteme«, erklärte die Bundesnetzagentur.

Zuletzt sorgte die Bahn insbesondere mit ihren Baustellen für Schlagzeilen. Der Konzern plant in den kommenden Jahren, zahlreiche Strecken umfangreich zu sanieren und auszubauen. Im vergangenen Jahr wurden aber nur rund 20 Kilometer neue Oberleitungen installiert. Vor wenigen Tagen hieß es dann, dass Busse für den Ersatzverkehr entlang der Strecke Hamburg–Berlin bislang noch nicht produziert seien.

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