Die Entsendung von knapp 3.000 weiteren Soldaten stößt in Kalifornien auf Widerstand. Die Handelsgespräche mit China werden fortgesetzt. Der US-Überblick am Morgen
10. Juni 2025, 6:17 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, AP, mp
Übersicht:
Trump entsendet zusätzliche Nationalgardisten und Soldaten nach Los Angeles
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump schickt angesichts von Zusammenstößen bei Protesten weitere Einsatzkräfte nach Los Angeles – gegen den Widerstand lokaler Behörden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums ordnete Trump die Entsendung von 2.000 weiteren Nationalgardisten in die kalifornische Metropole an. Zudem sollen rund 700 Marineinfanteristen zum Einsatz kommen. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom kritisierte die Entscheidung. "Die US-Marines haben in mehreren Kriegen ehrenhaft zur Verteidigung der Demokratie gedient", teilte der Demokrat mit. "Sie sollten nicht auf amerikanischem Boden eingesetzt werden, wo sie ihren eigenen Landsleuten gegenüberstehen, um die geistesgestörte Fantasie eines diktatorischen Präsidenten zu erfüllen."
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Polizei drängt Demonstranten in Los Angeles zurück
Die Proteste gegen die Migrationspolitik der US-Regierung gingen am Montag weiter. Hunderte Menschen versammelten sich vor einem Bundesgebäude in der Innenstadt von Los Angeles. Die Proteste waren zunächst friedlich. Später begann die Polizei jedoch, die Demonstranten zurückzudrängen und Straßenzüge rund um das Gebäude zu räumen. Einzelne Demonstranten warfen Wasserflaschen, worauf die Polizei mit dem Abfeuern von Gummigeschossen reagierte.
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Trump kritisiert Greta Thunberg
US-Präsident Donald Trump hat die Aktivistin Greta Thunberg verbal angegriffen. Diese solle einen "Kurs zur Wutbewältigung" besuchen. "Das ist meine erste Empfehlung an sie", antwortete der Präsident auf Fragen zu dem Segelschiff Madleen, das mit der Schwedin an Bord Richtung Gazastreifen aufgebrochen war. Trump beschrieb die Klimaaktivistin als eine "junge, wütende Person", fügte aber hinzu: "Ich weiß nicht, ob es echte Wut ist." Das Schiff, das Hilfsgüter transportierte, wurde vom israelischen Militär gestoppt und kam nach Angaben des israelischen Außenministeriums am Montagabend in der israelischen Hafenstadt Aschdod an. Die Aktivisten des Schiffs sollen noch am Dienstag das Land verlassen.
Handelsgespräche zwischen China und den USA gehen weiter
China und die USA verhandeln nach Angaben chinesischer Staatsmedien heute in London weiter, um ihren Handelsstreit zu beenden. Eine genaue Uhrzeit wurde nicht genannt. Laut weiteren Medienberichten unter Berufung auf US-Beamte wird die Fortsetzung am Vormittag (Ortszeit London) erwartet. Vertreter der beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten sich am Montagnachmittag im Lancaster House in der britischen Hauptstadt getroffen. Dabei waren unter anderem US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick sowie Chinas stellvertretender Ministerpräsident He Lifeng und Handelsminister Wang Wentao. Zwischenresultate der Gespräche wurden offiziell zunächst nicht bekannt.
Robert F. Kennedy Jr. entlässt Gremium von Impfexperten
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat alle Mitglieder eines Impfgremiums der US-Seuchenbehörde CDC entlassen und setzt den Ausschuss nun neu zusammen. Das teilte das US-Gesundheitsministerium am Montag mit. Kennedy, der seit vielen Jahren die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen infrage stellt und Behauptungen aufstellt, die im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen, behauptet, dass die meisten Gremiumsmitglieder von Arzneimittelherstellern finanziert würden. Die Entscheidung des Gesundheitsministeriums stößt auf Kritik.