Wie genau der Verstoß aussieht, teilt die Behörde nicht mit – nur, dass es ihn gegeben haben soll: US-Chiphersteller Nvidia erhält Gegenwind aus China. Branchenkenner vermuten ganz andere Gründe hinter dem Manöver.
15.09.2025, 12.56 Uhr

Nvidia-Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien
Foto:Justin Sullivan / Getty Images
Die chinesische Marktaufsichtsbehörde wirft dem US-Chipkonzern Nvidia den Verstoß gegen Kartellgesetze des Landes vor. Details nannte die Behörde nicht. Nvidia war für eine Stellungnahme nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters zunächst nicht zu erreichen.
Die Behörde hatte die Untersuchungen im Dezember eingeleitet. Ebenso prüft sie, ob der kalifornische Halbleiterhersteller Zugeständnisse einhält, die er im Gegenzug für die Genehmigung der Übernahme des israelischen Chip-Designers Mellanox 2020 gemacht hatte. Nvidia musste damals unter anderem zusichern, auf erzwungene Produktbündelungen, unangemessene Geschäftsbedingungen und Diskriminierung von Kunden, die Produkte separat kaufen, zu verzichten.
Branchenkenner sehen die Ermittlungen als Vergeltung für die US-Beschränkungen für Hochtechnologie-Exporte in die Volksrepublik. Die USA wollen damit den technologischen und militärischen Aufstieg Chinas bremsen. Nvidia ist der weltgrößte Anbieter von Hochleistungsprozessoren für künstliche Intelligenz (KI).
Bei Kartellverstößen drohen Firmen in China Strafen von bis zu zehn Prozent des Vorjahresumsatzes im Inland. Nvidia erzielte 2024 in der Volksrepublik Erlöse von 17 Milliarden Dollar.