Burkina Faso: Mehr als 100 Tote bei Angriff von Dschihadisten in Djibo

vor 4 Stunden 1

Ein Angriff einer dschihadistischen Gruppe im Norden Burkina Fasos hat über 100 Menschen das Leben gekostet, die meisten davon Soldaten. Das berichteten am Montag ein Helfer und Anwohner vor Ort der Nachrichtenagentur AP.

Der Angriff ereignete sich am frühen Sonntag und richtete sich gegen mehrere Ziele, darunter eine Militärbasis und die strategisch wichtige, seit Langem belagerte Stadt Djibo. Ein Helfer, der in den betroffenen Gemeinden aktiv ist, erklärte, dass die Kämpfer zeitgleich an mehreren Orten zuschlugen. Die dschihadistische Gruppe Jama’at Nasr al-Islam wal-Muslimin (JNIM), die mit Al-Qaida verbunden ist und in der Sahelzone operiert, bekannte sich zu dem Angriff.

Die Junta unter Ibrahim Traoré hatte sich 2022 an die Macht geputscht. Sie hat die Verbindungen zum Westen gekappt, Truppen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich des Landes verwiesen. Stattdessen suchten die neuen Machthaber die Nähe zu Moskau, holten das sogenannte Afrika Korps ins Land – eine Nachfolgegruppe der berüchtigten Wagner-Söldner. Lesen Sie hier, warum die Strategie der Militärregierung zur Terrorbekämpfung gescheitert ist.

Der Angriff begann laut Berichten um 6 Uhr morgens und richtete sich gegen acht verschiedene Orte gleichzeitig, um die burkinische Luftwaffe zu beschäftigen. Der Hauptangriff fand in Djibo statt, wo die JNIM-Kämpfer zunächst die Kontrollpunkte an den Stadteingängen übernahmen, bevor sie die Militärlager angriffen, darunter das Lager der Spezialeinheit zur Terrorismusbekämpfung.

Analysten wie Charlie Werb, der Videos des Angriffs analysierte, erklärten, dass die Angreifer stundenlang in der Region blieben, ohne dass die Luftwaffe eingriff – ein Unterschied zu früheren Angriffen, bei denen die Sicherheitskräfte die Extremisten zurückdrängen konnten. Der Vorfall zeigt, wie mächtig und weitreichend die JNIM inzwischen in Burkina Faso agiert, erklärte Wassim Nasr, ein Experte für die Sahelzone. »Dass Djibo angegriffen wurde, zeigt, wie frei sich die JNIM innerhalb des Landes bewegen kann.«

Gesamten Artikel lesen