Interne Unterlagen zeigen, wie unerbittlich die rot-grün-gelbe Regierungskoalition über das Klimaschutzgesetz stritt – und es dann immer weiter verwässerte. Vor allem die Grünen ließen Federn.
24. August 2025 | Lesezeit: 7 Min.
Spät am Abend meldet sich der Chef des Kanzleramts. Wochen und Monate hat die Ampelkoalition da schon gerungen um das deutsche Klimaschutzgesetz, die letzten Hürden schienen ausgeräumt zu sein. Doch jetzt schickt Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt eine Mail. Es ist Mittwoch, der 7. Juni 2023, 23:38 Uhr. „Ich habe nun mit den KollegInnen hier aus dem BKamt noch mal versucht, die Überlegungen von Olaf zu Papier zu bringen“, schreibt Schmidt. Und verschickt ein Papier, das vor lauter Änderungen ganz rot und blau ist. „Katastrophe“, schreibt am nächsten Morgen eine Mitarbeiterin des grünen Klimaministers Robert Habeck. Die Verhandlungen seien doch zuletzt ganz konstruktiv gelaufen. „Bis ChefBK dazu kam und einfach anfing, freihändig das Gesetz umzuschreiben“, heißt es in einer Mail über Schmidt, den Mann hinter Kanzler Olaf Scholz.