Biden zu Besuch bei Scholz : Ein Treffen der „lame ducks“

vor 2 Tage 7

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Doch wer sagt’s dem Bundeskanzler, der sich jetzt mit dem scheidenden US-Präsidenten trifft?

Zwei, die als „lame ducks“ daherkommen – so wird es aussehen, wenn sie nebeneinander kleine Schritte machen. Joe Biden ganz gewiss; und seine Freunde schauen schon bange, wann ihm wohl der nächste Patzer passiert.

Wie der: „Wer ist der Nächste?“. Beim „Quad“-Gipfel mit Japan, Australien und Indien in seiner Heimatstadt Wilmington im Bundesstaat Delaware vergisst Biden, den indischen Premierminister Narendra Modi vorzustellen. Und das kurz nachdem er ihn begrüßt hatte.

Biden ist der, den eine Welt in Aufruhr im Moment am meisten bräuchte – und der doch das alles an Friedensbemühungen und Führung nicht mehr leisten kann. Weder so noch so.

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Zu besichtigen ist vielmehr ein öffentlicher Verfall an Autorität. Und zu dem gesellt sich Olaf Scholz hinzu. Wann sie schreiten Seit‘ an Seit‘ – dann entstehen Bilder im Kopf.

Kein Wunder, dass die Sozialdemokraten sich hierzulande wie die Demokraten in Amerika einen Harris-Effekt wünschen. Ein kollektives Aufatmen darüber, dass der, den es angeht, erkennt, wann es Zeit ist, selbstbestimmt zu gehen und Platz zu machen für einen Hoffnungsträger.

Konsequenzen aus der eigenen Schwäche zu ziehen, das wünschen sich bald so viele in der SPD wie in der gesamten Bevölkerung von Scholz. Doch der will bleiben, wie Biden bleiben wollte.

Und will dazu bleiben, wie er ist. Dabei ist das Scholz‘ Schwäche: Er ist unbeliebt, er hilft der Koalition nicht auf, kann deren Politik nicht ausreichend erklären und sich selber auch nicht. Und wenn wieder einer seiner Tricks im Haushalt auffliegt, waren es die anderen.

Nur wartet hier kein Trump, gegen den der Kampf um die Seele des Landes geführt werden muss. Hier muss Scholz den Nachweis führen, der Bessere zu sein, der Richtige. Biden ist es nicht gelungen.

Wie das Bild wohl wirkt, wenn der Präsident dem Kanzler zum Abschied winkt? Das sagt noch viel mehr als diese Worte.

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