Berliner Volksbühne: Was für ein Theater in Berlin

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Volksbühne: Das Haus hat zwei neue Intendanten – und schickt einen Werwolf in den Weltraum.

Aus der ZEIT Nr. 43/2024 9. Oktober 2024

Erschienen in DIE ZEIT Nr. 43/2024

 Marvin (Martin Wuttke) und Maya (Johanna Wokalek)
Gefangen: Marvin (Martin Wuttke) und Maya (Johanna Wokalek) © Luna Zscharnt

Man kann als großer Hollywood-Schauspieler schon mal durcheinandergeraten. Mit der fiktiven Rolle und der realen, sprich: der eigenen Person. "Method Acting" heißt die amerikanische Version der vom russischen Theaterreformer Stanislawski begründeten naturalistischen Schauspieltechnik. Alles soll möglichst authentisch sein. Es geht um Einfühlung, das Abtauchen ins Spiel, das Einswerden mit dem Charakter. Grenzenlose Kunst!

Von wegen, dachte sich das ungarische Theater- und Filmemacherteam Kata Wéber und Kornél Mundruczó und schickt nun mit dem Stück Method an der Berliner Volksbühne Schauspielstar Martin Wuttke als tyrannische Filmdiva Marvin auf einen Horrortrip in den Weltraum. Das Raumschiff steht als klappriger Sperrholzkasten am Set eines europäischen B-Movies. Draußen am Videomonitor sitzt die Crew um den Regisseur (Maximilian Brauer), dem alles egal ist, solange er seinen Namen in den Credits sieht. Es soll ein Body-Horror-Film mit Werwolf-Zitaten von Regie-Legenden wie George A. Romero oder John Carpenter werden.

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