Weniger Folgen mit Klamroth: ARD dampft Talkshow „Hart aber fair“ ein

Die politische Talkshow „Hart aber fair“ läuft im kommenden Jahr seltener. „Die lineare Folgenanzahl von ,Hart aber fair' wird sich 2025 gegenüber dem Vorjahr reduzieren, um neue non-lineare Konzepte zu ermöglichen“, sagte eine Sprecherin der ARD-Programmdirektion, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

Nur noch 20 Ausgaben?

Unter non-linearen Angeboten versteht man Programme, die man im Netz jederzeit abrufen kann. Das Portal „Medieninsider“ hatte berichtet, die Sendung mit Louis Klamroth solle nur noch zwanzigmal ausgestrahlt werden, statt wie ursprünglich geplant mit 30 Ausgaben.

Mit der Produktionsfirma Florida Factual und dem WDR entwickele man mehrere Formate mit Louis Klamroth, „die den politischen Diskurs in die ARD-Mediathek und damit in jüngere Zielgruppen tragen sollen. Über die Konzepte werden wir gern informieren, sobald hier finale Entscheidungen gefallen sind“, sagte die ARD-Sprecherin weiter.

Die Videoprogrammkonferenz der ARD hatte im Juli als neue Linie vorgegeben, dass die Anforderungen der Mediathek eine größere Rolle bei den Talkshows spielen sollen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass die ausgestrahlte Folge für die Nutzung im Netz anders aufbereitet wird – etwa in kleineren Clips oder in kommentierter Fassung. Damit will die ARD das jüngere Publikum mit politischen Debatten besser erreichen.

Klamroth verliert, Maischberger gewinnt

„Hart aber fair“ kam im ersten Halbjahr 2024 im Schnitt auf 9 Prozent Einschaltquote, „Caren Miosga“ auf 14,1 Prozent, „Maischberger“ auf 11,7 Prozent. Bei „Hart aber fair“ lagen die Abrufzahlen in der Mediathek bei durchschnittlich 200.000 pro Folge – inklusive der To-Go-Folgen, bei denen Klamroth Highlights einer Sendung kommentiert. Die Marathonmeisterin der ARD im linearen Fernsehen ist Sandra Maischberger. Während Klamroths Sendung dort kürzer treten muss, geht Maischberger in diesem Jahr mit 67 und im nächsten Jahr mit 68 Ausgaben ihrer Talkshow auf Sendung.