Atomgespräche: USA sanktionieren chinesische Unternehmen und warnen Iran

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Gegen zwölf Unternehmen in China wurden Sanktionen wegen Lieferungen an Firmen im Iran verhängt. Trump fordert Katar auf, eine Einigung im Atomprogramm zu unterstützen.

15. Mai 2025, 3:20 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, Reuters,

 Die USA haben neue Sanktionen gegen Firmen verhängt, die das Atomprogramm des Irans unterstützen könnten. In Teheran wie der Präsident Kritik von Donald Trump zurück.
Die USA haben neue Sanktionen gegen Firmen verhängt, die das Atomprogramm des Irans unterstützen könnten. In Teheran wie der Präsident Kritik von Donald Trump zurück. © Majid Asgaripour/​Reuters

Die US-Regierung hat gegen sechs Menschen und zwölf Unternehmen wegen ihrer Unterstützung für das Raketenprogramm des Iran Sanktionen verhängt. Die Sanktionierten hätten dem iranischen Regime "bei der Beschaffung von kritischen Materialien für Teherans ballistisches Raketenprogramm" geholfen, teilte das US-Finanzministerium am Mittwoch mit. Von den Strafmaßnahmen betroffen sind mehrere chinesische und ein Hongkonger Unternehmen.

Die Regierung in Washington könne dem Iran nicht erlauben, ballistische Interkontinentalraketen zu entwickeln, sagte US-Finanzminister Scott Bessent. Teherans Versuche, Raketen und Komponenten im eigenen Land herzustellen, "stellen eine inakzeptable Bedrohung für die USA und die Stabilität der Region dar." Die Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm folgten auf neue Strafmaßnahmen der US-Regierung gegen die iranische Ölindustrie und das Atomprogramm des Landes in den vergangenen Wochen.

Trump fordert Katar zu Untersützung auf

Gegen drei Mitarbeiter einer chinesischen Firma, die Vorprodukte für Kohlenstofffasern an ein sanktioniertes iranisches Unternehmen geliefert hatte, wurden ebenfalls Sanktionen verhängt. China ist den USA zufolge ein wichtiger Handelspartner für den Iran. "Der Iran ist für seine bösartigen Aktivitäten im Nahen Osten weiterhin stark von China abhängig", sagte die US-Außenamtssprecherin Tammy Bruce. "Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Kommunistische Partei Chinas und in China ansässige Unternehmen dem Iran und seinen Stellvertretern wichtige wirtschaftliche und technische Unterstützung leisten."

US-Präsident Donald Trump bekräftigte unterdessen während seines Besuchs in Katar seinen Wunsch nach einer friedlichen Lösung im Streit über das iranische Atomprogramm. "Der unfreundliche Weg ist ein gewaltsamer, und den will ich nicht", sagte er. Die Entscheidung liege jetzt bei der Führung in Teheran. Trump forderte sein Gastgeberland Katar auf, eine Einigung zu unterstützen. "Es ist eine gefährliche Situation, und wir wollen das Richtige tun", sagte der US-Präsident. Der iranische Präsident Masoud Peseschkian reagierte auf die Kritik von Trump an Teheran während seiner Golfreise im iranischen Fernsehen und sagte, der Iran werde sich "keinem Tyrannen beugen".

Khameni-Berater für Zustimmung zu Abkommen

Einem Medienbericht zufolge gibt sich der Iran derzeit jedoch durchaus kompromissbereit. Das Land sei bereit, einem Abkommen mit den USA im Gegenzug für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zuzustimmen, sagte Ali Shamkhani, der Berater des Oberhaupts des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News. Shamkhani sagte demnach, der Iran werde sich verpflichten, niemals Atomwaffen herzustellen, seine Bestände an hochangereichertem Uran zu vernichten, Uran nur noch in geringeren Mengen für zivile Zwecke anzureichern und internationale Inspektoren zur Überwachung des Prozesses zuzulassen.

Bei den Atomgesprächen zwischen den USA und dem Iran war es zuletzt offenbar vorangegangen. Nach dem Ende einer vierten Runde der Verhandlungen in Oman hatte der iranische Außenamtssprecher Ismail Baghai die Gespräche in Maskat am Wochenende als "schwierig, aber nützlich" bezeichnet. Beide Seiten seien laut Baghai bemüht gewesen, rationale und realistische Wege zur Überwindung der Differenzen zu finden. Zudem wollen Deutschland, Frankreich und Großbritannien ihre Atomgespräche mit dem Iran am Freitag in Istanbul fortsetzen.

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