Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um eine koordinierte Aktion: Die Europäer protestieren damit gegen das Verhalten von FIFA -Chef Gianni Infantino. Dieser war nach seiner ohnehin schon massiv umstrittenen Nahostreise mit US-Präsident Donald Trump mit mehreren Stunden Verspätung in Asunción angekommen.
Nach einem morgendlichen Zwischenstopp in Nigeria war der Learjet aus Katar kommend mit Infantino an Bord noch in der Luft, als das Treffen um 9.30 Uhr Ortszeit hätte beginnen sollen. Zunächst war der Countdown auf der FIFA-Homepage bis zum Kongress-Beginn um eine Stunde verlängert worden, dann tickte die Uhr drei Stunden länger herunter.
Der 75. FIFA-Kongress begann schließlich mehr als drei Stunden später als geplant. Infantino entschuldigte sich und beteuerte, es habe »Probleme« mit seinem Flugzeug gegeben. Doch viele Delegierte waren sowieso schon verärgert, dass Infantino nicht bereits im Vorfeld angereist war, um wie sonst üblich Veranstaltungen vor dem Kongress zu besuchen.
Die Nähe von Infantino und Trump
Auch dies versuchte Infantino zu erklären: »Als FIFA-Präsident ist es meine Verantwortung, Entscheidungen im Interesse der Organisation zu treffen«, sagte er. »Ich hatte das Gefühl, dass ich dort sein muss, um den Fußball und Sie alle zu vertreten.« Er hatte Trump auf dessen Reise nach Saudi-Arabien und Katar begleitet.
Die Nähe von Infantino zu Trump hat schon mehrfach Anlass zu Diskussionen gegeben. Der FIFA-Boss ist regelmäßiger Gast im Weißen Haus, seit Trump dort das Sagen hat. Trump und Infantino hatten sich zuletzt anlässlich der Vorbereitungen auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada mehrfach getroffen.