Argentinien: Sängerin Lali Espósito verspottet Präsident Javier Milei

vor 13 Stunden 1

Mit ihrem neuen Musikvideo zeigt sie, wie Pop als politische Waffe funktioniert: Die argentinische Sängerin Lali Espósito, 32, fordert den rechtspopulistischen Staatschef Javier Milei heraus. »Fanático«  lautet der Titel ihres neuen Songs, in dem sie sich mit zahlreichen Anspielungen über ihn und seine Kritik an ihr lustig macht, ohne ihn namentlich zu nennen.

Der Politiker, der im Wahlkampf häufig mit einer Kettensäge  auftrat, um auf seine ultrakapitalistischen Pläne aufmerksam zu machen, kürzte nicht nur im Kultursektor die staatlichen Gelder drastisch ein. Auch im Bildungsbereich drehte er den Geldhahn zu. Bisher geht sein Konzept nicht auf, die Bilanz ist ernüchternd: Nach zehn Monaten Amtszeit ist die Armutsrate in Argentinien auf knapp 53 Prozent gestiegen.

Die Sängerin Esposito ist ein Lieblingsobjekt für seine Kritik an Künstlern, seit sie im Wahlkampf 2023 vor »diesem gefährlichen Kandidaten« gewarnt hatte. Er kenne diese Sängerin nicht einmal, behauptete er danach in einem Interview und erklärte: »Ich höre nur Rolling Stones und Opern.« Ein andermal beschimpfte er sie als »Parasitin«, die ihre Konzerte mit Steuereinnahmen finanziere. Damit hat er Espósito endgültig zur Symbolfigur für die Proteste gegen ihn erhoben.

»Du tust so, als ob du mich nicht kennen würdest. Dabei hast du ein Poster von mir in deinem Zimmer«, singt sie jetzt in »Fanático« und trägt zwischendurch eine Perücke mit zerzausten Haaren, die an die Frisur des exaltierten Präsidenten  erinnert. »Er ist mein Fanatiker, er macht mich verrückt«, geht es weiter. »Jede Nacht träumt er von mir und berührt sich selbst.«

Milei hat bislang nicht öffentlich auf das provokante Lied reagiert. Der Schlagabtausch mit dem Präsidenten befeuert den Erfolg der Popsängerin: »Fanático« verzeichnet seit Veröffentlichung Ende September allein auf YouTube rund vier Millionen Aufrufe.

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