Gescheiterte Protestaktion Rechtsextreme wollen ARD-»Sommerinterview« mit Markus Söder stören – kommen aber zu spät
Schon wieder Furore beim ARD-»Sommerinterview«: Mitglieder der »Identitären Bewegung« skandierten rechtsextreme Parolen am Rande der Sendung mit CSU-Chef Söder. Doch sie verpassten offenbar die Aufzeichnung.
24.08.2025, 17.13 Uhr

CSU-Chef Markus Söder mit ARD-Journalistin Anna Engelke bei Aufzeichnung des »Sommerinterviews«
Foto: Jens Krick / Flashpic / picture allianceDemnach hätten Personen aus dem rechtsextremen Spektrum politische Parolen gerufen, sie hätten Lautsprecher, Transparente und Zettel dabeigehabt. Laut Beiträgen auf sozialen Medien gehören die Demonstranten zur rechtsextremen »Identitären Bewegung«. Auf Videos hört man sie »Re-Re-Remigration« skandieren.

Störer von der »Identitären Bewegung« am Sonntag in Berlin: Die Aufzeichnung knapp verpasst
Foto: dts Nachrichtenagentur / IMAGOBehauptungen auf Social Media, dass das Interview abgebrochen worden sei, bestätigte die Polizei nicht. Demnach sei die Aufzeichnung am Mittag auf der Terrasse vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus gerade beendet gewesen, als die Aktivisten loslegten. Die Beamten stellten dem Sprecher zufolge die Personalien von einigen Demonstranten fest, sprachen Platzverweise aus und gaben Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstößen gegen das Berliner Versammlungsfreiheitsgesetz auf.
Eine Sprecherin des ARD-Hauptstadtstudios teilte dem SPIEGEL mit, dass das »Sommerinterview« störungsfrei aufgezeichnet worden sei.
Die »Sommerinterviews« sind in diesem Jahr immer wieder wegen – zumindest angekündigten – Protestaktionen in den Schlagzeilen. Die Aufzeichnung mit Alice Weidel am 20. Juli störten Demonstranten mit Trillerpfeifen und Gesängen , Hupen und lauter Musik. Dahinter standen Aktivisten des Zentrums für Politische Schönheit, einem Zusammenschluss aus Künstlern und Kreativen. Der Lärm war später deutlich in der Sendung zu hören, teilweise waren die Worte der AfD-Chefin kaum zu verstehen. Beim Interview mit Grünen-Co-Chef Felix Banaszak am 3. August blieben angekündigte Proteste aus – vermutlich, weil die ARD dieses Interview schon am Morgen aufgezeichnet hatte.