Antisemitismus aus allen Richtungen: Haben 80 Jahren nicht gereicht, um klüger zu werden?

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Was für eine Zeit. Wir sind mit einem Dammbruch konfrontiert, auch in unserer Gesellschaft. Der antisemitische Wahn hat inzwischen Ausmaße erreicht, die niemand so vorhergesagt hat. Wie auch, 80 Jahre danach. Als hätten die nicht gereicht, klüger zu werden, anders zu werden.

Antisemitismus: Er kommt aus allen Richtungen. Von links und von rechts. Von oben und von unten. Aus dem Ausland und aus dem Inland. Die Lage wirkt angesichts des erschreckend hohen Ausmaßes fast hoffnungslos.

Aber kämpfen muss man schon, hier im Land der Täter sowieso. Und Israel? Hat keine andere Wahl, als sich gegen seine Feinde zu Wehr zu setzen – ist das Wie auch diskutabel. Doch unter Freunden, mit Respekt und unter Anerkennung der unterschiedlichen, sagen wir: Lebenslagen. Deutschland ist nicht in seiner Existenz bedroht, Israel schon.

Was vor dem Hintergrund jetzt Not tut: öffentliche Gegenrede gegen eine Täter-Opfer-Umkehr, gegen eine Dämonisierung Israels oder pauschale „Israelkritik“, wie sie in Teilen der deutschen Debatte vorkommt. Und Kampagnen gegen antisemitische Desinformation, mit Monitoring islamistischer und antisemitischer Netzwerke; insbesondere im Hinblick auf mögliche Racheakte oder Propagandaaktionen in Deutschland.

Die Botschaft muss unmissverständlich sein, dass hier kein Platz ist für Antisemitismus, in keiner Form.

Außerdem: deutliche, noch deutlichere Kommunikation von Bundes- und Landesregierungen. Die Botschaft muss unmissverständlich sein, dass hier kein Platz ist für Antisemitismus, in keiner Form. Auch nicht im Gewand des Antizionismus.

Dabei bleibt es trotzdem niederschmetternd zu erleben, wie viele im ach so aufgeklärten Westen sich mit arabischen Mörderbanden, mit Verfechtern der Scharia, mit den Unterdrückern von Frauen und den Schlächtern von Homosexuellen solidarisieren, wenn es denn gegen Israel geht. Mit Folgen, wie wir sehen.

Dass erhöhte Sicherheitsmaßnahmen an Synagogen, jüdischen und israelischen Einrichtungen, Schulen, Gemeinde nötig sind – ein wiederholtes Warnzeichen. Das überall gegenwärtig ist. Und im Grunde widerwärtig. Dieser Kampf, dieser Krampf, 80 Jahre danach. Was für eine Zeit.

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