Problemviertel: Duisburg sprengt den dritten Riesen

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Die Hochhäuser in Duisburg stehen für Konflikte und den Abstieg eines Wohnviertels. Jetzt ist eines der Hochhäuser gesprengt worden - um Platz für mehr Lebensqualität zu machen.

27. Juli 2025 | Lesezeit: 2 Min.

Die letzten Sekunden des „Weißen Riesen"

Mit einer gewaltigen Detonation ist an diesem Sonntag in Duisburg das dritte Hochhaus der Siedlung gesprengt worden.

Das 60 Meter hohe Haus mit seinen einst 160 Wohnungen fällt  in sich zusammen...

... und macht damit Platz für einen Neuanfang.

Die letzten Sekunden des „Weißen Riesen"

Mit einer gewaltigen Detonation ist an diesem Sonntag in Duisburg das dritte Hochhaus der Siedlung gesprengt worden.

Das 60 Meter hohe Haus mit seinen einst 160 Wohnungen fällt  in sich zusammen...

... und macht damit Platz für einen Neuanfang.

Die Stadt will das Viertel Hochheide, das seit Jahren als sozialer Brennpunkt gilt, umgestalten. Der Abriss sei ein wichtiger Schritt, um die Wohngegend aufzuwerten, sagte Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU). „Der dritte "Weiße Riese" geht zu Boden – und macht Platz für Licht, Luft und neue Stadtgeschichte.“

Die Hochhaus-Gegend im Westen der Stadt war in den vergangenen Jahren regelmäßig in die Schlagzeilen geraten. Bei Schwerpunktkontrollen wurde dort Sozialbetrug im großen Stil festgestellt. Logistiker wie DHL weigerten sich zeitweise, Lieferungen in den Gebäuden zuzustellen, weil es dort für die Mitarbeiter zu gefährlich sei. Allein das nordrhein-westfälische Bauministerium unterstützte den Abriss der Problem-Hochhäuser mit 32,7 Millionen Euro.

Die ersten beiden Hochhäuser wurden 2019 und 2021 gesprengt - nun folgte der dritte. An ihrer Stelle soll ein 6,5 Hektar großer Stadtpark entstehen, der das Viertel wieder aufwerten soll. Gut 2200 Menschen mussten am Tag der Sprengung bis 8.00 Uhr ihre Wohnungen verlassen, Straßen wurden gesperrt und Buslinien umgeleitet.

Foto: Christoph Reichwein/Christoph Reichwein/dpa

Foto: Christoph Reichwein/Christoph Reichwein/dpa

Den Anwohnern stellte die Stadt Aufenthaltsmöglichkeiten in einer Schule zur Verfügung.

Der Wohnpark Hochheide mit seinen sechs Hochhäusern wurde Anfang der 1970er Jahre gebaut. Die modernen Wohnungen in den gut 20-stöckigen Gebäuden waren damals in der Duisburger Arbeiterschaft begehrt. Doch schon in den 1980er Jahren begann der Abstieg des Viertels. Inzwischen sind nur noch drei bewohnt. Viele Bewohner in den verbliebenen Hochhäusern hoffen, dass sie bleiben können.

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