Sie hält das Gesicht aus dem Fenster, Sonnenbrille auf der Nase, im Radio läuft »Empire State of Mind«. Dazu ein Notizbuch, eine Zeitung mit dem Titel »The United Times« und – natürlich – schwarze High Heels. Fertig ist die perfekte Inszenierung à la »Sex and the City«.
Mit diesem und anderen Videos aus New York City hat Annalena Baerbock, 44, Präsidentin der Uno-Generalversammlung und ehemalige Bundesaußenministerin, zuletzt für Aufregung gesorgt. Die Kommentare auf Instagram reichten von »Hammer« bis »maximal unangenehm«. So habe sie es selbst erlebt, sagte Baerbock nun der »Bild am Sonntag«.
»Es gab sehr unterschiedliche Reaktionen«, so die Grünenpolitikerin. »Ich selbst habe beim Filmen schmunzeln müssen, weil ein bisschen Selbstironie immer zu solchen Videos dazugehört.«
Die Idee hinter dem Clip war offenbar, bei Jüngeren zu punkten. »Da hat niemand hier meine Rede aus der Vollversammlung angeschaut«, sagt Baerbock über die Zielgruppe. »Junge Menschen schauen auf Social Media. Wenn man die erreichen will, dann braucht man auch Formate, um dort hinzukommen.«
Im Gespräch mit der »Bild am Sonntag« äußerte sich Baerbock auch zu Gerüchten um eine neue Partnerschaft, die im März in der »Bunte« aufkamen. Demnach soll sie für den früheren US-Außenminister Antony Blinken geschwärmt haben. Als sie Screenshots des geplanten Berichts gesehen habe, habe sie »laut auflachen müssen«, sagte Baerbock nun. Das sei »mitten in einer Kabinettssitzung« gewesen. »Ich las vor, was die Headline war, und selbst der Bundeskanzler musste doch ein bisschen ins Lachen einsteigen«, so die Ex-Außenministerin.