Zwei Neue aus Hannover: Das sind die 18 Teams der Regionalliga Nord

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Die Regionalliga Nord bekommt 2025/26 jeweils von oben und unten Zuwachs aus Hannover. Ein Überblick über die 18 Teams der nächsten Spielzeit.

Abstiegs-Blues oder schon angriffslustig? Die U 23 von Hannover 96 ist nach einem Jahr 3. Liga wieder Regionalligist.

Abstiegs-Blues oder schon angriffslustig? Die U 23 von Hannover 96 ist nach einem Jahr 3. Liga wieder Regionalligist. IMAGO/Noah Wedel

Nachdem sich der TSV Havelse in den Aufstiegsspielen gegen den 1. FC Lok Leipzig durchgesetzt hatte, war zweierlei klar: Der amtierende Meister der Regionalliga Nord darf 2025/26 Jahr in der 3. Liga antreten, der dadurch freigewordene Platz geht an den Bremer SV, der 2024/25 auf dem 15. Platz abgeschlossen hatte. In Richtung fünfte Liga ging sowohl freiwillig als auch schlussendlich sportlich der FC Teutonia Ottensen und dazu Holstein Kiel II sowie der SV Todesfelde.

DIE 18 tEAMS DER REGIONALLIGA NORD

  1. Hannover 96 II
  2. Kickers Emden
  3. SV Drochtersen/Assel
  4. Werder Bremen II
  5. 1. FC Phönix Lübeck
  6. SV Meppen
  7. VfB Lübeck
  8. Hamburger SV II
  9. BW Lohne
  10. FC St. Pauli II
  11. VfB Oldenburg
  12. Eintracht Norderstedt
  13. SC Weiche Flensburg 08
  14. SSV Jeddeloh II
  15. Bremer SV
  16. HSC Hannover
  17. FSV Schöningen
  18. HSC Hannover

Zur neuen Saison wird die Landeshauptstadt Niedersachsens gleich von zwei Neulingen vertreten. In der 3. Liga musste die U 23 von Hannover 96 nach nur einem Jahr die bittere Pille namens Abstieg schlucken, während aus der Oberliga Meister HSC Hannover nach drei Jahren und zwischenzeitlichem Absturz in die Landesliga zurück in die Nord-Staffel kehrt. Viele Veränderungen, der Spielstil soll laut Sportchef Frank Kittel fortgeführt werden: "Wir bleiben ein Team, das den Ball will."

Auch der Zweite der Oberliga Niedersachsen, die FSV Schöningen, schaffte via Aufstiegsrunde den Sprung in die vierte Liga. Für den Klub nahe der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt der erste Ausflug in die seit 2012 existierende Regionalliga Nord. "Das ist schon ein Abenteuer in der Regionalliga", gibt Trainer Christian Benbennek zu, während Präsident Karsten Kräcker in der neuen Spielklasse professionellere Bedingungen anstrebt: "Nur mit Feierabend-Fußball kommst du da nicht weit."

Jene Liga ist für Altona 93 kein Neuland. Bereits 2017/18 sowie zwischen 2019 und 2022 spielte der amtierende Meister der Oberliga Hamburg viertklassig. Beim Rückkehrer ist der Trainer der Star, denn Andreas Bergmann war bei Hannover 96 zwischen August 2009 und Januar 2010 Bundesliga-Coach und stand 2005/06 mit dem FC St. Pauli im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München.

Diesmal direkter Aufstiegsplatz

Der Havelser Umweg über die Aufstiegsspiele bleibt 2025/26 dem Meister der Regionalliga Nord erspart. Platz 1 würde - sofern die Lizenz für die 3. Liga gewollt und erteilt wird - direkt in die nächsthöhere Ligastufe führen. Allen voran die Traditionsklubs Kickers Emden, SV Meppen, VfB Oldenburg und VfB Lübeck würden gerne diesen Sprung schaffen, wenngleich an der Lohmühle die finanzielle Situation angespannt ist. Die Favoritenrolle wird die Elf von Trainer Guerino Capretti aus guten Gründen von sich weisen.

Sein Emder Kollege Stefan Emmerling hingegen sieht sich fast schon gezwungen, etwas forscher zu kommunizieren: "In der vergangenen Saison sind wir Zweiter geworden. Da können wir nun nicht das Ziel ausgeben, dieses Mal mit Platz 5, 6 oder 7 zufrieden zu sein." In Meppen machen die Verantwortlichen wiederholt klar, dass die 3. Liga lieber bald als spät erreicht werden soll, während Oldenburg schon aufgrund des baldigen Stadion-Neubaus Ambitionen verfolgt. Trainer Dario Fossi sieht jedoch keinen Sinn darin, seinen VfB aufs Favoriten-Schild zu heben: "In den vergangenen zwei Jahren herrschte zu Beginn auch Optimismus, aber dann hat es nicht funktioniert."

Havelse überrascht

Doch was so eine Favoritenrolle im Zweifelsfall wert ist, zeigte die vergangene Saison: Bei der alljährlichen Trainerumfrage nannte im Juli 2024 kein einziger der damaligen Übungsleiter den TSV Havelse als Titelkandidaten, der 34 Spieltage später das Klassement mit 14 Punkten Vorsprung anführte. Acht Stimmen erhielt damals die SV Drochtersen/Assel, die zwar über keine höherklassige Vergangenheit verfügt, mit kontinuierlicher guter Arbeit aber 2025/26 ein Wörtchen um die Meisterschaft mitsprechen könnte. Phönix Lübeck stellte in diesem Frühjahr einen Lizenz-Antrag für die 3. Liga, war sportlich aber weit von diesem Coup entfernt. Trotzdem sollte man die Adlerträger nicht unterschätzen.

Oder macht am Ende sogar eine Zweitvertretung das Rennen? Hannover II hatte 2024 schließlich gezeigt, wie aufsteigen geht. Die U 21 des Hamburger SV verpasste 2023 nur hauchzart die Meisterschaft, stellte damals aber ohnehin keinen Antrag auf Drittliga-Lizenz. Aufsteigen war für die U 23 des FC St. Pauli in den vergangenen Jahren kein Thema, Rang 4 in der Saison 2020/21 stattdessen das höchste der Gefühle. Nach Platz 12 und Platz 10 dürfte der Bundesligist mit einem ruhigen Jahr inklusive klarem Fokus auf die Talent-Entwicklung zufrieden sein.

Tormaschine Werder Bremen II

Bleibt die U 23 des SV Werder Bremen. Mit ihr muss man rechnen, da sie 2024/25 mit 89 erzielten Toren die mit Abstand beste Offensive der Liga stellte. Zum Vergleich: Meister Havelse glückten 67 Tore. Aber natürlich hat auch beim SVW im Unterbau die übliche Fluktuation stattgefunden.

Wird es wieder einen Durchmarsch à la Havelse geben?  Oldenburgs Trainer Fossi erwartet das nicht: "Havelse hatte es in der vergangenen Saison verdient. Danach kamen einige Mannschaften, die sich auf einem Level bewegt haben. Emden hat es natürlich super gemacht. Hannover 96 II kommt runter. Auch Drochtersen, Werder und Meppen können super sein. Aber hebt sich eine Mannschaft davon total ab? Ich glaube, dass wir eine sehr ausgeglichene Liga erleben werden."

stw

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