Xabi Alonso kritisiert chaotischen Endspurt - und adelt Fran Garcia

Eine Bank - auch im Viertelfinale: Reals Linksverteidiger Fran Garcia. Vincent Carchietta-Imagn Images

Die ersten 20 Minuten im mit über 76.000 Zuschauern ausverkauften MetLife Stadium gehörten im letzten der vier Viertelfinals ganz klar Real Madrid. Die Königlichen dominierten den BVB - und nutzten ihre Chancen eiskalt aus. Der bei dieser Klub-WM extrem auffällige Youngster Gonzalo Garcia besorgte die Führung, der allgegenwärtige Fran Garcia legte nur zehn Minuten später nach.

Real verwaltete die Führung und sah lange wie der sichere Sieger aus, ehe die Partie in der Nachspielzeit chaotische Züge annahm. "Fußball ...", begann Real-Coach Xabi Alonso seine Analyse auf der Pressekonferenz nach dem Halbfinal-Einzug: "Bis zur 80. Minute haben wir das Spiel gut kontrolliert." Dann aber agierte sein Team arg kopflos. "Wir können es viel besser machen, wie in der Elfmeterszene."

Sommerneuzugang Dean Huijsen verursachte bei einer verunglückten Klärungsaktion gegen Serhou Guirassy in der fünften Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter, der dem spanischen Nationalspieler auch noch die Rote Karte einbrachte. "Ich hatte ein gutes Gefühl, wir waren ziemlich stabil, aber in diesen Momenten hat sich alles geändert", haderte Xabi Alonso.

Zu lange wollte sich der ehemalige Bayer-Coach mit dem Negativen aber gar nicht aufhalten. "Das Gute daran ist, dass wir im Halbfinale stehen. Jetzt ist es an der Zeit, das Halbfinale zu gewinnen", schickte der 43-Jährige direkt einen kleinen Gruß an Gegner PSG: "Wir entwickeln uns, werden besser und kämpfen. Wir sind viel näher dran jetzt an PSG. Der Rhythmus ist gut."

Wer Huijsen im Duell mit dem Champions-League-Sieger ersetzt, ließ Xabi Alonso offen ("Jetzt will ich erst einmal zwei Stunden Ruhe haben"), nannte das Fehlen des Innenverteidigers aber "nicht gut für uns".

Xabi Alonso: "Er ist in allem ein Vorbild"

Ein anderer trumpft in der Viererkette bei der Klub-WM groß auf: Fran Garcia. "Er spielt ein großartiges Turnier, er ist top", schwärmte Xabi Alonso: "Er weiß in jedem Moment, was er zu tun hat. Er war in der Lage, das auszunutzen, was Vinicius erzeugt." Damit nicht genug, auch die Mitspieler könnten sich an ihm orientieren: "Er ist in allem ein Vorbild. Ich habe es ihm gesagt. Wenn du weit mit nach vorne gehst, wirst du dort sein, wo du sein musst. Und heute hat er das Tor geschossen. Sein Verhalten ist vorbildlich. Ich freue mich sehr für ihn."

Er ist da, wo er sein sollte.

Funktioniert hat auch einmal mehr Stürmer Gonzalo Garcia. Bei seinem fünften Klub-WM-Einsatz gelang dem erst 21-Jährigen sein vierter Treffer. "Er hat die Chance wieder ergriffen", bestätigte Xabi Alonso: "Er ist da, wo er sein sollte. Wir sind glücklich mit ihm."

Im Normalfall dürfte zwar Kylian Mbappé dessen Position einnehmen, doch der Weltmeister von 2018 ist nach seiner akuten Magen-Darm-Grippe noch immer nicht an dem Punkt, an dem er gerne sein würde. "Jetzt hat er drei Tage Zeit, um sich für das Spiel gegen PSG vollständig zu erholen", kündigte Xabi Alonso an. Gonzalo Garcia wäre in der aktuellen Form allerdings mehr als nur ein Notnagel - und Mbappé ein herausragender Joker.

msc