„Inhaltlich viel zu weit voneinander entfernt“: BSW-Chefin Mohamed Ali sieht „keinen Anlass“ für Zusammenarbeit mit der AfD

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Nach Äußerungen von AfD-Chef Tino Chrupalla über eine Zusammenarbeit zwischen seiner Partei und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auch auf Bundesebene hat BSW-CKo-Parteichefin Amira Mohamed Ali derartige Pläne bestritten.

„Unsere Haltung zur AfD hat sich nicht geändert. Es gibt keine Zusammenarbeit, weil wir inhaltlich viel zu weit voneinander entfernt sind“, sagte Mohamed Ali der „Rheinischen Post“. Für Gespräche auf Bundesebene gebe es zudem „gar keinen Anlass“.

BSW-Chefin und Namensgeberin Sahra Wagenknecht hatte sich zuletzt offen für Gespräche mit der AfD gezeigt, was bei anderen Parteien auf Kritik stieß. Jedoch betonte sie mehrfach, dass es diese Gespräche nicht gebe.

Allerdings hatte AfD-Chef Tino Chrupalla am Donnerstagabend von Kontakten seiner Partei mit dem BSW auch auf Bundesebene berichtet. Dem Sender Welt-TV sagte er, es gebe Gespräche „über das, was Deutschland bewegt, und wie man Mehrheiten verändern“ könne.

Zur Frage, ob er und seine Co-Vorsitzende Alice Weidel für Gespräche mit BSW-Gründerin Wagenknecht zur Verfügung stünden, sagte Chrupalla: „Ja, also immer.“

Mohamad Ali befürwortet BSW-Kontakt zur AfD in Thüringen

In Thüringen hatte der Vorsitzende der BSW-Landtagsfraktion, Frank Augsten, am Mittwoch mit dem dortigen AfD-Fraktionschef Björn Höcke zwei Stunden lang gesprochen. Anlass war eine Blockade bei der Besetzung wichtiger Justiz-Gremien in dem Bundesland. Besprochen wurde aber nach Darstellung beider Seiten auch die Landespolitik allgemein.

Die Co-Vorsitzende der Bundespartei erklärte nun, in Thüringen sei dieses Gespräch zwischen dem BSW und der AfD zwingend notwendig“ gewesen, um die Besetzung von Richterstellen zu klären.

Zugleich betonte Mohamed Ali: „Aber wir verschanzen uns auch nicht zusammen mit den alten Parteien hinter Brandmauern, die der AfD helfen und nicht schaden. Uns geht es um Inhalte.“

Der AfD-Landesverband Thüringen ist vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Höcke ist in der AfD einer der Wortführer der äußersten Rechten. Das BSW regiert in Thüringen in einer Koalition mit CDU und SPD.

Im Bundestag ist die Partei seit der Wahl im Februar nicht mehr vertreten – zuvor hatte sie Abgeordnete gestellt, die von der Linken zum neu gegründeten BSW gewechselt waren. (dpa, AFP)

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