Wuppertal will "dauerhaft an BVB-Leistung anküpfen" - benötigt aber noch Zeit und Geduld

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Der Wuppertaler SV kämpft vor der Partie beim 1. FC Köln II mit personellen Sorgen. Mut macht die bisherige Auswärtsbilanz. Die Auftritte im Stadion am Zoo bieten hingegen noch Luft nach oben.

Vertraut man dem aktuellen Trend, dann dürfte für den ehemaligen Bundesligisten Wuppertaler SV das Auswärtsspiel am Montag, 19 Uhr, bei der U 21 des 1. FC Köln zum Abschluss des 6. Spieltages nicht ungelegen kommen. Das Team von Cheftrainer Sebastian Tyrala wartet in dieser Spielzeit im heimischen Stadion am Zoo noch auf das erste Tor und den ersten Punktgewinn. Auf fremden Plätzen allerdings sind die Bergischen noch unbesiegt, holten aus zwei Partien vier Zähler und werden alles daransetzen, dass diese Tendenz auch im Franz-Kremer-Stadion fortgesetzt wird.

"Ich habe die Kölner zuletzt im Spiel bei den Sportfreunden Lotte unter die Lupe genommen. Obwohl das Team 1:2 verloren hat und aktuell Tabellenletzter ist, wird es für uns alles andere als ein Selbstläufer", warnt der Sportliche Leiter Gaetano Manno im kicker-Gespräch.

"Nicht durchdrehen"

Dass der 43-jährige Ex-Profi beim eigenen Team noch viel Luft nach oben sieht, dürfte klar sein. Vor allem die jüngste 0:1-Heimniederlage in der Nachspielzeit gegen die U 23 des FC Schalke 04 tat weh. "Es war ein typisches 0:0-Spiel, ohne zwingende Torchancen auf beiden Seiten. Die Jungs müssen lernen, dass in solchen Spielen mit aller Macht das eigene Tor bis zum Schluss verteidigt werden muss", so Manno.

Die bisherige Erfolglosigkeit vor eigenem Publikum will der Wuppertaler Sportchef dennoch nicht zu hoch hängen. "Wir dürfen jetzt nicht durchdrehen, haben zu Hause bis auf die 0:5-Niederlage gegen den SV Rödinghausen ganz gut performt", relativiert der gebürtige Hagener die bislang desolate Heimbilanz. In der Tat war der WSV schon beim 0:2 zum Saisonauftakt gegen den Titelaspiranten Fortuna Köln sehr nah an einem Punktgewinn, obwohl das Team fast über die gesamte Spielzeit in Unterzahl agieren musste. Umso mehr schmerzte der späte Gegentreffer (90.+3) gegen Schalke.

Manno richtet den Blick jedoch nach vorn und unterstreicht, dass die junge und neu formierte WSV-Mannschaft noch Zeit und Geduld benötigt. "Wir müssen uns in jede Partie reinarbeiten, sind in der Defensive auf einem guten Weg. Ich bin mir sicher, dass wir uns schon bald in der Offensive steigern werden", gibt sich der Sportliche Leiter optimistisch.

Mit einem Sieg beim Nachwuchs des 1. FC Köln soll nun möglichst der Abstand zur Gefahrenzone vergrößert werden. "Die Jungs müssen aus ihren Fehlern lernen, die Standardsituationen besser verteidigen und im Umschaltspiel den letzten Pass besser hinbekommen", nennt Manno das Rezept. "Keiner kann von uns erwarten, dass wir einen Gegner aus dem Stadion schießen. Für uns geht es nur darum, dass wir am Saisonende den Klassenverbleib schaffen und vier Mannschaften hinter uns lassen. Wenn wir dauerhaft an die Leistung aus dem letzten Auswärtsspiel beim BVB II anknüpfen können, bin ich guter Dinge", bleibt er Optimist. Beim Drittliga-Absteiger hatte der WSV ein 2:2 erkämpft.

Personallage bleibt angespannt

Personell sieht es beim WSV vor dem Kellerduell in der Domstadt weiterhin nicht rosig aus. Neben dem langzeitverletzten Angreifer Muhammed Bejdic (20/Kreuzbandriss) steht auch Abwehrspieler Subaru Nishimura (22) nach seinem Mittelfußbruch nicht zur Verfügung. "Subaru wurde gerade erst der Spezialschuh entfernt, er wird noch fünf bis sechs Wochen ausfallen", sagt Manno. Auch die Mittelfeldspieler Semir Saric (27) und Alwin Weber (22) fallen jeweils mit Knieproblemen aus. Angreifer Dildar Atmaca (22/Muskelfaserriss) wird erst in ein bis zwei Wochen zurückerwartet. Dafür könnte immerhin Defensivspieler Dominic Duncan (26), der nach seinem Muskelfaserriss in das Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, wieder eine Option sein. "Dominic genießt bei uns als Führungsspieler einen hohen Stellenwert. Wir sind froh, dass zumindest er wieder dabei ist."

Peter Haidinger

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