Nach dem knappen Sieg auf St. Pauli war Stuttgarts Nick Woltemade bestens gelaunt. Die Stimmungslage nach seinem verschossenen Elfmeter war indes nicht ganz so prickelnd.

Emotionaler Ausbruch mit Vorgeschichte: Nick Woltemade. IMAGO/Eibner
Seit Wochen mag beim VfB Stuttgart in der Bundesliga mit einer Ausnahme (4:0 in Bochum) nicht mehr viel gelingen. Da passte es ins Bild, dass Nick Woltemade nach einer Stunde auch noch einen Handelfmeter gegen den glänzend aufgelegten Nikola Vasilj vergab.
Nach dem Spiel wollte er sich die Szene eigentlich gar nicht mehr anschauen, bekam sie dann aber doch vorgespielt. "Ich habe es nicht gesehen, aber ich möchte es auch nicht so gerne sehen. Ich gucke mir lieber mein Tor an …", scherzte er nach dem Spiel. Dann lief die verschmähte Sequenz allerdings schon.
"Guck mal, das ist doch schlecht von mir. Der läuft schon eine halbe Stunde vorher rüber und ich schieße auch noch hin. Ich wollte eigentlich die ganze Zeit über das Standbein schießen, habe mich dann kurz vorher nochmal umentschieden. Meistens ist das erste Gefühl das richtige. Habe ich leider nicht drauf gehört, lerne ich auch daraus", sagte Woltemade. "Ich habe noch keinen Elfmeter in meiner ganzen Karriere verschossen. Im Spiel hat es mich schon enorm gewurmt."
"Ich habe selten so einen emotionalen Ausbruch gehabt"
Seine gute Stimmung rettete der 23-Jährige erst kurz vor Schluss, als er doch noch den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg markierte. "Ich habe selten so einen emotionalen Ausbruch gehabt", gestand er nach seinem zehnten Saisontor. "Es war nicht nur ein Brocken, das war ein Riesending, das mir da vom Herzen gefallen ist."
Ein Treffer, den sich Woltemade durch seinen großen Einsatz redlich verdient hatte, wie auch Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth lobte: "Er ist immer wieder angelaufen, hat immer die Zweikämpfe gesucht und weiter versucht, Chancen auch im letzten Drittel zu kreieren."
Das größte Highlight für den VfB steht mit dem Pokalfinale am 24. Mai in Berlin gegen Arminia Bielefeld ja noch aus und da war der Sieg fürs Selbstbewusstsein der Schwaben wichtig. "Wir wollen uns in die beste Form bringen, in der wir sein können", sagte Woltemade: "Und Siege bringen dafür den größten Push. Und den haben wir uns heute endlich mal wieder geholt."
tru