Wladimir Putin meidet seine Protzvilla in Sotschi am Schwarzen Meer

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Furcht vor ukrainischen Drohnen Putin meidet seine Protzvilla am Schwarzen Meer

Früher verbrachte Russlands Machthaber mindestens einen Monat im Jahr in einer Residenz in Sotschi am Schwarzen Meer. Nun hat Wladimir Putin laut einem Bericht die Besuche eingestellt. Der Grund: Angriffe aus der Ukraine.

09.10.2024, 17.26 Uhr

Putin bei seiner Amtseinführung im Mai 2024

Putin bei seiner Amtseinführung im Mai 2024

Foto: Sergei Ilnitsky / EPA

Die ukrainischen Angriffe auf russisches Territorium haben bei Wladimir Putin offenbar Eindruck gemacht. Wohl aus Furcht vor Drohnenanschlägen hat der Kremlherrscher aufgehört, seine Residenz in Sotschi am Schwarzen Meer zu besuchen. So berichtet es das unabhängige russische Investigativmedium Projekt .

Eigentlich verbringt Putin seit der Renovierung des Anwesens für die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 mindestens rund einen Monat im Jahr in der Residenz »Butscharow Rutschey«. Doch in diesem Jahr war der Machthaber so wenige Tage dort wie schon lange nicht mehr. Seit März 2024 soll er das Domizil nicht mehr besucht haben. Putin »fühle sich in seiner körperlichen Sicherheit bedroht«, so das Investigativmedium.

Das Hauptgebäude der Residenz sei abgerissen worden

Die Sorge vor Angriffen veranlasste Putin wohl auch dazu, darauf zu verzichten, den Geburtstag seiner langjährigen Lebensgefährtin in der Residenz am Schwarzen Meer zu feiern. Die rhythmische Sportgymnastin Alina Kabajewa soll die Mutter seiner beiden Söhne sein. Ihre Kinder sollen völlig abgeschirmt von der Außenwelt leben.

Der Schwarzmeer-Palast war lange ein Residenzort der Mächtigen: Einst verbrachten hier sowjetische Staats- und Regierungschefs ihren Urlaub. Putin nutzte ihn während seiner Präsidentschaft für hochrangige Treffen – etwa mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush im Jahr 2008. Offenbar hat Putins dortige Abwesenheit auch mit einem Umbau auf dem Gelände zu tun: Das Hauptgebäude der Residenz sei Anfang des Jahres abgerissen worden, derzeit entstehe dort ein Neubau.

Dass Russlands Machthaber um seine Sicherheit besorgt ist, zeigt sich auch an anderer Stelle: Um den Kreml ist das GPS-Signal stark gestört. Ein Störsender verwirrt dort die Ortungssysteme im Zentrum Moskaus. Auch auf einer Halbinsel im Waldaisee herrschen Sicherheitsvorkehrungen: Das dortige Anwesen Putins wird offenbar durch zwei Flugabwehrsysteme geschützt. Eines vom Typ Pantsir-S1 wurde offenbar direkt nach Russlands Überfall auf die Ukraine installiert.

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