Während in einem streng bewachten Hotel im Westen Pekings große Entscheidungen fallen, trifft Elektriker Xu Leilei eine kleine: Er bestellt Rührei mit Tomate und Hühnchen. Die Frau hinter dem Tresen häuft ihm dazu noch einen Berg Reis für 1,80 Euro auf den Teller. Xu schiebt sich den ersten Bissen in den Mund. Sehr günstig sei es, sagt der 40-Jährige. Gleich muss er wieder los. Aber vorher holt er noch sein Handy hervor, seine wichtigste Verbindung zu seinem Sohn, 13 Jahre alt, in der Heimatstadt. Nur dreimal im Jahr sieht er ihn. Den Rest der Zeit arbeitet der Wanderarbeiter in Sanlitun, einem Luxuseinkaufsviertel im Herzen Pekings, einem der sichtbarsten Symbole für Chinas urbanen Aufstieg und den Konsumboom der vergangenen Jahre.
Wirtschaft in ChinaWachstum, aber nicht mehr um jeden Preis
23. Oktober 2025, 12:15 Uhr
Lesezeit: 5 Min.
Chinas Führung verspricht „gemeinsamen Wohlstand“, doch um die Wirtschaft steht es schlecht: Millionen Chinesen müssen ihre Kinder zurücklassen, um Jobs zu finden. Der nächste Fünfjahresplan soll Umwälzungen bringen.
Von Lea Sahay, Peking












English (US) ·