"Wir sind der verdiente Derbysieger": Kleines Kleeblatt zwischen Rückenwind und Zwangspause

vor 2 Tage 1

Die Derby-Serie hält. Mit dem 2:0-Erfolg am vergangenen Wochenende behielt die U 23 der SpVgg Greuther Fürth im fränkischen Duell mit dem Lokalrivalen 1. FC Nürnberg II zum vierten Mal in Folge die Oberhand.

 Das kleine Kleeblatt ist Derbysieger.

Zum vierten Mal in Folge: Das kleine Kleeblatt ist Derbysieger. IMAGO/Zink

Dass ein Fußballspiel zwei Halbzeiten hat, ist hinlänglich bekannt. Und dass die sehr unterschiedlich daherkommen können, haben die U-23-Teams des 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth eindrucksvoll demonstriert.

Nach 45 Minuten, in denen die beiden Abwehrreihen den Angreifern den Weg zum Tor erfolgreich versperrten und keine nennenswerten Chancen zuließen, sorgten vor allem die Fürther direkt mit Wiederanpfiff für Schwung. Der Führungstreffer durch Lukas Näpflein in der 48.Minute zündete das kleine Derby an. Chancen gab es nun fast im Minutentakt. Nur sechs Minuten später foulte FCN-Kapitän Fürths Routinier Daniel Adlung im Strafraum. Kurios: Obwohl Daniel Kasper den Ball von der Strafraumgrenze wuchtig in die Maschen drosch, wertete Schiedsrichter Tiedeken dies nicht als Vorteil, sondern zeigte auf den Punkt. Torjäger Kasper nutzte den fälligen Strafstoß zu seinem elften Saisontreffer im achten Einsatz. Es entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, aus dem das kleine Kleeblatt als verdienter Sieger hervorging.

Solide Defensive macht den Unterschied

Der Leistungssteigerung der Grün-Weißen nach dem Wechsel ging eine entsprechende Halbzeitansprache von Fürths Coach Leonhard Haas voraus, der verriet: "Ich war mit der ersten Halbzeit nicht ganz zufrieden, vor allem, was das Spiel mit dem Ball betrifft. Wir haben dann ein paar Dinge angesprochen, die die Jungs dann viel besser gemacht haben. Nach den beiden Toren haben wir gut verteidigt und sind der verdiente Derbysieger."

Dabei musste Haas kurzfristig auf Ex-Profi Edgar Prib verzichten, der sich im Abschlusstraining verletzte. Für dessen Vertreter Arjanit Fazlija fand der 42-Jährige indes lobende Worte: "Wir haben den Ausfall sehr gut kompensiert, Ari hat es richtig gut gemacht." Für den 19-Jährigen war es erst der zweite Startelfeinsatz für das Kleeblatt. Auch der frühe Ausfall von Profileihgabe Matti Wagner - der Linksverteidiger musste mit Rückenproblemen passen - hat sein Team nicht aus dem Konzept gebracht.

Derby-Serie hält - Zwangspause bremst das Kleeblatt

Damit haben die Nachwuchskicker des SpVgg die letzten vier Regionalligaduelle mit dem FCN allesamt gewonnen - ein Fakt der für Haas eher nachrangig ist. Der aktuelle Trend mit drei Ligasiegen in Folge beschäftigt den ehemaligen Fürther Profi (89 Zweitligaeinsätze für das Kleeblatt zwischen 2007 und 2011) schon mehr: "Prinzipiell gefällt mir die Entwicklung, sowohl bei den Einzelspielern als auch die der Mannschaft. Dazu sind Ergebnisse natürlich sehr hilfreich, und die haben wir gerade." Den Flow kann sein Team indes nicht unmittelbar mitnehmen, da die für kommenden Samstag angesetzte Partie gegen den FC Bayern München II auf Ende Oktober verschoben wurde.

Der Doppelschlag hat uns das Genick gebrochen.

Andreas Wolf war trotz der Derbyniederlage mit der Leistung seines Teams nicht unzufrieden. Der Nürnberger U-23-Trainer, der mit Keeper Michal Kukucka, Simon Joachims, Winners Osawe und Jannik Hofmann erneut einige Spieler aus dem Profikader einbauen musste, war vor allem mit dem Auftritt vor der Pause einverstanden: "Die erste Halbzeit geht an uns. Da waren wir gut drin und hatten Möglichkeiten. Leider hat uns die Konsequenz vor dem Tor gefehlt. Beim 0:1 haben wir gepennt. Der Doppelschlag hat uns das Genick gebrochen."

Durch die zweite Niederlage innerhalb von fünf Tagen nach dem 1:4 beim Primus Schweinfurt tritt das "Wolfsrudel" in der Tabelle auf der Stelle. Jetzt geht es zum Tabellenvierten aus Illertissen, der mit zuletzt drei Niederlagen etwas ins Straucheln geraten ist. Wolf wird da die Innenverteidigung umbauen müssen, nachdem sich Abwehrchef Fabian Menig die fünfte Gelbe Karte eingehandelte und am Samstag gesperrt ist.

Martin Bauer

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