Wimbledon: Jannik Sinner profitiert von Dimitrows Verletzungs-Drama

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Wimbledon Er liegt zwei Sätze im Rückstand, dann profitiert Sinner von einem Verletzungs-Drama

Tennisprofi Grigor Dimitrow spielt furios gegen Jannik Sinner, dann stoppt ihn eine Verletzung. Novak Djokovic siegt vor einem alten Rivalen und Olympiasiegerin Bencic feiert rund neun Monate nach dem Ende ihrer Babypause.

08.07.2025, 07.47 Uhr

 »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er ist ein unglaublicher Spieler«

Tennisprofis Sinner (l.), Dimitrov: »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er ist ein unglaublicher Spieler«

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Li Ying / Xinhua / IMAGO

Der Tennis-Weltranglistenerste Jannik Sinner hat in Wimbledon trotz eines klaren Rückstands nach einer Verletzung seines Gegners Grigor Dimitrow noch das Viertelfinale erreicht. Der 23 Jahre alte Italiener kämpfte selbst mit einer Blessur am rechten Ellenbogen, beim Stand von 3:6, 5:7, 2:2 aus Sicht von Sinner musste der Bulgare jedoch aufgeben.

Nach seinem Aufschlag zum Spielgewinn im dritten Satz ging Dimitrow mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie und hielt sich mit der linken Hand die rechte Brust. Sinner eilte auf die Seite seines Gegners und erkundigte sich nach dessen Befinden. Dimitrow ging zur Behandlung in die Kabine, kehrte kurze Zeit später, gab auf und konnte kaum den Arm heben, um dem Schiedsrichter die Hand zu geben.

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»Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er ist ein unglaublicher Spieler«, sagte Sinner im Interview auf dem Platz. »Er hatte so viel Unglück in den vergangenen Jahren, er ist ein Freund von mir. Er hätte es verdient, in der nächsten Runde zu spielen. Ich hoffe, er erholt sich schnell.« Dimitrow musste bereits beim fünften Grand-Slam-Turnier in Serie aufgeben.

Sinner war im ersten Spiel des Matches ausgerutscht und hatte sich dabei leicht den Ellenbogen überstreckt. Beim Stand von 2:3 im zweiten Satz ließ sich der Südtiroler behandeln und schluckte mehrere Tabletten. Am Dienstag stehe eine MRT-Untersuchung an, sagte er. »Dann sehen wir, ob es etwas Ernstes ist.« Der Südtiroler trifft nun auf den Amerikaner Ben Shelton, der Sinners Landsmann Lorenzo Sonego in vier Sätzen bezwang.

Djokovic siegt und lobt »Gentlemen« Roger Federer

Auch Novak Djokovic ist weiter: Vor den Augen von Roger Federer kämpfte er sich ins Viertelfinale und jagt weiter die Bestmarke des Titel-Rekordhalters. Nach dem schlechtesten ersten Satz seiner Geschichte beim Rasen-Klassiker gewann der 38 Jahre alte Serbe 1:6, 6:4, 6:4, 6:4 gegen den Australier Alex de Minaur. Der Schweizer Federer verfolgte die Partie aus der Royal Box auf der Ehrentribüne des Centre Courts und applaudierte nach dem Matchball im Stehen.

»Es gab jede Menge herausfordernde Momente. Manchmal hätte ich mir gewünscht, ich hätte das Serve and Volley von dem Gentleman, der dort oben steht«, sagte Djokovic an Federer gerichtet. »Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass er zuschaut und ich gewinne. Er ist ein großartiger Champion. Ich habe ihn sehr verehrt, es ist sehr schön, dass er hier zurück ist.«

Djokovic steht zum 16. Mal im Wimbledon-Viertelfinale und feierte dort seinen 101. Sieg, nur Federer hat mit 105 mehr Matches bei den Herren gewonnen. Mit seinem achten Titel im All England Club würde der Weltranglistensechste mit dem langjährigen Rivalen gleichziehen. Djokovic trifft in der Runde der besten Acht nun auf den Italiener Flavio Cobolli, der Marin Cilic aus Kroatien in vier Sätzen bezwang.

»Es ist unglaublich, diese Erfahrung als Familie zu teilen«

Im Viertelfinale steht auch Belinda Bencic, für die Tokio-Olympiasiegerin ist es das erste Mal. Die 28 Jahre alte Schweizerin, die im Herbst 2024 von einer Babypause zurückgekehrt war und bei den US Open Ende August ein Mixed-Doppel mit Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev bildet, bezwang im Achtelfinale die Russin Jekaterina Alexandrowa 7:6 (7:4), 6:4.

Nach dem verwandelten Matchball brach sie in Tränen aus. »Es ist unglaublich, diese Erfahrung als Familie zu teilen«, sagte Bencic, die vor 15 Monaten Tochter Bella zur Welt gebracht hatte. Erstmals im Viertelfinale zu stehen, sei »ein Traum, der wahr wird.«

In der Runde der besten acht trifft sie nun auf die Russin Mirra Andrejewa, die an der Church Road ebenfalls erstmals das Viertelfinale erreichte – und das als jüngste Spielerin seit Nicole Vaidisova 2007 (beide 18 Jahre und 75 Tage). Die Weltranglistensiebte besiegte Emma Navarro aus den USA 6:2, 6:3.

Bei den Grand-Slam-Turnieren war die frühere Weltranglistenvierte Bencic bisher nur bei den US Open (2014, 2019, 2021) über das Achtelfinale hinaus gekommen. In Tokio hatte sie wie Zverev 2021 die olympische Goldmedaille gewonnen.

Nach den US Open 2023 legte sie eine Babypause ein. Ihre Rückkehr auf die Tour erfolgte im Spätherbst 2024, seitdem kämpfte sie sich eindrucksvoll in die Weltspitze zurück. Im Februar gewann sie das WTA-Turnier in Abu Dhabi.

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