Wilnsdorf – Siegerland: Mehr als 70 Meter hohe Talbrücke verschoben

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Der Koloss aus Beton und Stahl an der sogenannten Sauerlandlinie A45 wurde seit Dienstag samt Unterbau mit den gewaltigen sechs Pfeilern Zentimeter für Zentimeter verschoben. Insgesamt musste eine Strecke von exakt 20 Metern und 59 Zentimetern quasi im Schneckentempo zurückgelegt werden. Während der herausfordernden Querverschiebung lief der Verkehr auf dem zweiten Teilbauwerk weiter.

Die Autobahn GmbH sprach von einem innovativen Verfahren, das in der Größenordnung bisher bundesweit einmalig sei. Es handele sich um einen wichtigen Meilenstein und eine »herausragende Ingenieurleistung«, sagte die Direktorin der Westfalen-Niederlassung, Elfriede Sauerwein-Braksiek. Die alte einteilige Brücke Rinsdorf von 1967 war vor gut drei Jahren gesprengt worden.

Auf Teflonplatten unterwegs

Bevor der Verschub am Dienstag starten konnte, waren die schweren Brückenpfeiler um zwei Zentimeter angehoben worden. Es waren 24 hydraulische Verschubpressen an den Pfeilern nötig und Teflonplatten wurden eingeschoben, die wie ein Gleitkissen fungierten. Die Brücke bewegte sich damit rund 20 Stunden lang fast wie auf Schienen, wie die Autobahn GmbH schildert.

An der A45 müssen noch viele weitere in die Jahre gekommene Brücken saniert werden. Laut dem Technischen Geschäftsführer der Autobahn GmbH, Dirk Brandenburger, stehe man vor einer Mammutaufgabe, die Jahrzehnte dauern könne.

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