Die Länder Zentralasiens sind nach mehr als dreißig Jahren Unabhängigkeit von der Sowjetunion in den Medien vor allem präsent, wenn es um Rohstoffe, Russland oder Seidenstraßentourismus geht. Abseits dieser Themen haben sich in Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan eigenständige Gesellschaften herausgebildet. Dabei hinterlassen globale Trends per Internet in den Staaten der historischen Seidenstraßen genauso ihre Spuren wie früher die Güter aus Fernost. Mit etwas Verzögerung nehmen nun etwa die Wikipedia-Ausgaben in den Regionalsprachen an Fahrt auf – im April fand gar eine erste regionale Konferenz mit Wikipedianern aus Zentralasien statt. Die Ehrenamtlichen in den autoritär regierten Staaten haben es ungleich schwerer: Während es in Kirgistan oder Kasachstan zumindest Grundfreiheiten gibt, landet Turkmenistan bei allen internationalen Demokratie- und Freiheitsindizes auf einem der letzten Plätze.