Dass der FC Liverpool seine Niederlagenserie und Florian Wirtz seine Scorer-Flaute in Frankfurt locker beendete, hatte auch mit dem Gegner zu tun - der Arne Slot zunächst kalt erwischte. Sorgenfalten gibt es dennoch.

Handshake nach einem ungleichen Duell: Arne Slot (li.) und Dino Toppmöller. IMAGO/STEINSIEK.CH
Erst einmal lief für den FC Liverpool am Mittwochabend alles wie in den Wochen zuvor: Das erste Tor schoss der Gegner. Doch diesmal war kein Sturmlauf über Dutzende Spielminuten nötig, um ins Spiel zurückzufinden, Trainer Arne Slot musste auch nicht seine Balance opfern, um weitere Offensivkräfte einzuwechseln. Stattdessen machte Eintracht Frankfurt den Reds ein paar Angebote, die diese nicht ausschlugen.
Im Vergleich zu den vier vorangegangenen Niederlagen sei "die größte Abweichung heute der Spielstil des Gegners" gewesen, bilanzierte Slot nach dem 5:1-Auswärtssieg geradezu dankbar. "Wir haben aus den Momenten, in denen wir sie pressen konnten, Energie geschöpft. In den letzten vier oder fünf Spielen ging das nicht, weil der Ball nicht am Boden war, sondern in der Luft."
Mit zunehmender Spieldauer gab die Eintracht unter Druck Bälle her, und weil sie noch dazu bei zwei Eckbällen nicht auf der Höhe war - eigentlich war da zuletzt eher Liverpool selbst anfällig -, gelang am Ende mühelos der zweite Sieg im dritten Spiel der Champions-League-Ligaphase, die die Reds in der Vorsaison so sehr dominiert hatten (nur um dann prompt an Paris Saint-Germain zu scheitern).
Auch Wirtz profitiert - Liverpool bangt um Duo
Auch Florian Wirtz lebte die Premier-League-untypischen Freiräume, die sich durch das Liverpooler Pressing und die Frankfurter Fehler ergaben, nach der Pause aus und sammelte mit zwei Assists seine ersten direkten Torbeteiligungen seit dem Community Shield am 10. August. "Wenn sich Lücken öffnen, gibt es kaum bessere Spieler als Florian Wirtz", lobte Slot, wohl wissend, dass Liverpools Gegner diese Lücken zuletzt nicht so leicht geöffnet hatten. "Er war exzellent."
Zunächst aber hatte Dino Toppmöller Slot am Mittwoch taktisch überrascht. "Mein Team und ich haben uns drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht Spiele des Gegners angesehen, und nicht ein einziges Mal haben sie so gespielt. Also haben wir ein 4-3-3 erwartet oder ein 4-4-2, sogar ein 5-3-2. Aber wir haben kein 5-2-3 erwartet, und genau das haben sie gemacht", erklärte der Niederländer, der deshalb im ersten Durchgang Dominik Szoboszlai zu sich geholt hatte. "Ich musste ein wenig anpassen, wie wir pressen wollen."
Weil das vorzüglich gelang, kann Liverpool vorerst aufatmen. Als "Statement" wollte Kapitän Virgil van Dijk das 5:1 aber nicht einordnen, eher als "Sieg, auf den man aufbauen kann" - der allerdings auch seine Schattenseiten hatte: Alexander Isak und Jeremie Frimpong verletzten sich, mussten ausgewechselt werden und drohen vorerst auszufallen. Bei Isak, der erstmals seit seinem Sommerwechsel zweimal binnen weniger Tage begann, meldete sich die Leiste, bei Frimpong erneut der Oberschenkel.
jpe

vor 1 Tag
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