Israels Finanzminister kündigt den Bau der umstrittenen Siedlung E1 an. Sie würde Jerusalem isolieren und das Westjordanland zweiteilen. Widerstand gibt es kaum noch.
15. August 2025, 13:33 Uhr
Von den östlichen Hängen des Ölbergs in Jerusalem blickt man direkt in das Westjordanland, auf die palästinensische Stadt Anata und Dörfer im Norden und Süden. Im Osten erhebt sich Ma’ale Adumim, eine völkerrechtswidrig in den besetzten palästinensischen Gebieten errichtete israelische Siedlung. Mittlerweile leben dort etwa 37.000 Einwohner – mehr als in Anata und den umliegenden palästinensischen Gemeinden zusammen.
Zwischen Ostjerusalem und der Siedlung erstreckt sich auf etwa zwölf Quadratkilometern ein Gebiet, das als East 1 oder E1 bekannt ist und das seit Jahrzehnten für Streit sorgt zwischen der israelischen Regierung und internationalen Partnern. Nach dem Sechstagekrieg 1967 hatte Israel Ostjerusalem besetzt und schon damals begonnen, drumherum Siedlungen zu bauen. 1980 annektierte Israel Ostjerusalem, der Siedlungsbau schritt weiter fort. Diese Siedlungen haben dazu geführt, dass überwiegend palästinensische Stadtviertel vom restlichen Westjordanland isoliert wurden und nicht wachsen konnten. E1 galt als letzte Öffnung der Stadt zum Westjordanland.