Noch lässt ein Neuzugang beim SV Werder Bremen auf sich warten: Aktuell herrscht eher Zurückhaltung als Risikobereitschaft bei den Kaderanpassungen.

Für den Werder-Kader verantwortlich: Leiter Profifußball Peter Niemeyer und Sportchef Clemens Fritz. IMAGO/Nordphoto
Es ist weiterhin ziemlich ruhig am Osterdeich: Was die Transferbewegungen beim SV Werder Bremen anbelangt, gab es seit Ende der vergangenen Saison bislang nicht viele Meldungen von Neuigkeitswert.
Die ablösefreien Abgänge von Oliver Burke (Union Berlin), Anthony Jung (SC Freiburg), Milos Veljkovic (Roter Stern Belgrad) stehen bereits länger fest, jener von Abdenego Nankishi in Richtung VfB Stuttgart II seit ein paar Tagen.
Zugleich ist die Verpflichtung eines externen Neuzugangs mehr als fünf Wochen nach dem 34. Bundesligaspieltag bislang noch immer nicht absehbar.
Bei den Gründen für diese bis dato schleppend verlaufenden Bremer Kaderanpassungen landet man erst einmal zwangsläufig bei einer Veränderung, die im Anschluss an die Saison zunächst auf der Cheftrainerposition vorgenommen wurde: Der Wechsel von Ole Werner zu Horst Steffen zog naturgemäß noch mal neue Überlegungen hinsichtlich des Personals nach sich.
Möglicherweise erfährt die Perspektive von den verliehenen Spielern Olivier Deman, Dawid Kownacki oder Isak-Hansen Aaröen nun eine Wende, genauso wie die der beiden bisherigen Transferflops aus dem Winter 2024, Julian Malatini und Skelly Alvero.
Wird diesen Spielern eine weitere Chance in Bremen eröffnet? Dabei dürften indes auch die stattlichen Ablösesummen eine Rolle spielen, die Werder für Alvero (4,75 Millionen Euro), Deman (4 Millionen Euro) oder auch Malatini (2 Millionen Euro) entrichtete.
Der Klub kann es sich eigentlich nur schwer leisten, dass sich derartige Investitionen nicht auszahlen - was sich auch auf die aktuellen Aktivitäten auf dem Transfermarkt auswirkt. Diese sollen ja ohnehin mit einem Überschuss abgeschlossen werden, nachdem sich die Bremer im vergangenen Sommer "gegönnt" hatten, den Kader mit allen Leistungsträgern zusammenzuhalten.
Daraus ergibt sich eine Gesamtkonstellation, die die Verantwortlichen in Sachen Risikobereitschaft auf dem Markt durchaus vorsichtig hat werden lassen. Die bisherigen Fehlgriffe für insgesamt mehr als zehn Millionen Euro schmerzen. Werder ist eben kein Verein, der nach Lust und Laune Geld einsetzen kann - insofern sollte der nächste kostspielige Transfer sitzen.
Weshalb eben auch Fisnik Asllani zunehmend in den Fokus rückt als - weil Coach Steffen den Spieler bestens kennt. Auch bei Derrick Köhn ist es so, dass Werder bereits Gewissheit hat, wozu der in der Vorsaison ausgeliehene Schienenspieler fähig ist.
Keine Bewegung bei Köhn - Alternative Deman?
Doch aktuell ist keine Bewegung in den Verhandlungen drin, nachdem die letzte Bremer Offerte von Stammverein Galatasaray Istanbul abgelehnt wurde. Zwar besteht das Interesse an einer festen Verpflichtung nach wie vor, die Dringlichkeit ist jedoch erst einmal überschaubar. Vielleicht, so die Überlegungen, wäre Deman in einem System mit Viererkette sowieso der (defensiv) geeignetere Linksverteidiger.
Tim Lüddecke