Von sechs Spielen ohne Niederlage und dem Sprung auf Platz zwei möchte sich Ole Werner nicht blenden lassen. Der Trainer von RB Leipzig sieht vor dem Gastspiel beim FC Augsburg noch einiges an Verbesserungsbedarf in den eigenen Reihen.

Klare Anweisungen: Leipzig-Coach Ole Werner. IMAGO/Picture Point
Am Dienstag schaute Zsolt Löw auf dem Trainingsplatz am Cottaweg vorbei. Der im Fußball-Imperium von Red Bull als Head of Soccer Development und damit als rechte Hand von Fußball-Chef Jürgen Klopp angestellte Ungar hatte im Frühjahr nach der Entlassung von Marco Rose als Interimstrainer vergeblich versucht, die turbulente RB-Saison mit einem Europacup-Platz noch zu retten. Doch der Blick in die Vergangenheit war in dieser Woche laut Werner kein Thema. Vielmehr ging es im Gespräch der beiden Trainer, die laut Werner wöchentlich im Austausch sind, um die aktuelle Situation und das anstehende Gastspiel beim FC Augsburg.
"Ich will mich mit dem letzten Jahr nicht mehr beschäftigen. Ab einem gewissen Punkt ist es wichtig, dass man Vergangenheit Vergangenheit sein lässt und jeder wieder die Möglichkeit hat, nach vorn zu blicken. Ich glaube, das ist uns in diesem Sommer gut gelungen", lautet Werners Bestandsaufnahme nach dem siebten Spieltag: "Wir haben alle Möglichkeiten, guten und erfolgreichen Fußball zu spielen."
Zumindest erfolgreich war RB in den vergangenen sechs Spielen mit fünf Siegen und einem Unentschieden in Dortmund. Den eigenen Qualitätsansprüchen aber wurde die neuformierte Mannschaft dabei nicht immer gerecht, vor allem nicht am vergangenen Samstag beim überaus zähen 2:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Hamburger SV.
"Mit den 16 Punkten sind wir absolut im Soll, trotzdem haben wir noch Arbeit vor uns. Wir müssen inhaltlich viele Dinge besser machen als in der letzten Woche", sagte Werner bei der Pressekonferenz am Donnerstag und kritisierte konkret die Passivität über weite Strecken der zweiten Halbzeit gegen den HSV: "Es hat uns nicht gefallen, dass wir da so sehr im Strafraum und um den Strafraum herum mit dem Verteidigen gefordert waren. Diese Momente müssen wir kürzer halten."
In den eigenen Reihen sieht der Coach bei seinem Appell eine große Lernwilligkeit und -fähigkeit. "Es ist wichtig, Spiele nicht nur mit dem Blick auf die Anzeigentafel zu bewerten, sondern auch inhaltlich. Die Mannschaft hat da ein gutes Bewusstsein, und das ist eine gute Basis für eine Weiterentwicklung", lobte Werner. Gerade gegen Augsburg gelte es, "in den Eins-gegen-Eins-Duellen auf der Höhe zu sein und mit dem Ball sauber zu bleiben, was uns gegen den HSV nicht gelungen ist".
Fragezeichen hinter Bakayoko - Schlager im Kader
Personell sieht der Coach "ein kleines Fragezeichen" bei Flügelstürmer Johan Bakayoko, der im Training einen Schlag auf die Wade erlitten hat. Erst nach dem Abschlusstraining soll die Entscheidung fallen, ob der Belgier mit nach Augsburg reist: "Wenn er mitfährt, ist er für alles eine Option", betonte Werner, der auf die Langzeit-Verletzten Benjamin Henrichs, Kosta Neledljkovic und Viggo Gebel verzichten muss.
Xaver Schlager hat sein Zwölf-Minuten-Comeback nach auskurierter Oberschenkelverletzung gut überstanden, zählt auf jeden Fall zum Kader. Eine Startelf-Berufung des Österreichers schloss Werner am Donnerstag zwar nicht aus, bemerkte jedoch: "Es geht darum, ihn vernünftig ranzuführen."
oha

vor 1 Tag
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