Werbung für Wanner: "Dass der Weg mit Deutschland der richtige ist"

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Zum zweiten Mal nominiert, aber erstmals dabei: Paul Wanner steht vor seinem Debüt für die deutsche U 21 - mit Auswirkungen auf seine A-Nationalmannschafts-Entscheidung?

 U-21-Cheftrainer Antonio Di Salvo über Neuling Paul Wanner.

"Wir versuchen, eine Bindung herzustellen": U-21-Cheftrainer Antonio Di Salvo über Neuling Paul Wanner. IMAGO/DeFodi

Für den Lehrgang im September hatte Paul Wanner noch abgesagt - seiner zweiten Nominierung für die deutsche U-21-Nationalmannschaft ist der Profi vom 1. FC Heidenheim nun gefolgt. "Beim letzten Mal hat er sich körperlich noch müde gefühlt. Wir reden immer noch über einen sehr jungen Burschen, der die erste große Vorbereitung in Heidenheim hatte, die sehr anstrengend war", erklärte Trainer Antonio Di Salvo: "Jetzt fühlt er sich gut." Und damit steht der 18-Jährige am Freitag in Regensburg gegen Bulgarien (18 Uhr, LIVE bei kicker) vor seinem Debüt für die deutsche U 21.

Bislang war der beim FC Bayern ausgebildete Mittelfeldspieler ja schon für die Auswahlen der U 17, U 18 und U 20 zum Einsatz gekommen - und nach den "guten Leistungen" als Leih-Spieler in der 2. Liga für die SV Elversberg sowie seit dieser Saison auch in der Bundesliga, wie Di Salvo jeweils betonte, "konnten wir ihn jetzt mit der ersten Einladung für die U 21 belohnen".

Di Salvo über Wanner: "Für mich ist das schon ein Zeichen"

Von besonderer Relevanz ist diese Personalie ja insbesondere deshalb, weil Wanner, Sohn einer Österreicherin, sich bei seiner Wahl für eine A-Nationalmannschaft demnach auch noch für das deutsche Nachbarland entscheiden könnte. Bislang hat sich der umworbene Linksfuß in dieser Angelegenheit nicht festgelegt, wie er kürzlich etwa gegenüber dem kicker durchblicken ließ.

Zwar sagte DFB-Coach Di Salvo am Montag, diese noch unbeantwortete Frage des Toptalents spiele beim aktuellen Lehrgang "keine Rolle für mich: Für mich zählt, dass er aktuell für Deutschland spielt und dass er sich entschieden hat, zu uns zu kommen." Andererseits sei genau das eben auch als ein Signal des Heidenheimers zu werten, befand der 45-Jährige: "Für mich ist das schon ein Zeichen, wenn er weiterhin für Deutschland spielen will."

Das DFB-Ziel: Bindung und Überzeugung schaffen

Nur logisch, dass die kommenden Tage auch als Werbung für Wanner gesehen werden dürfen. "Wir versuchen da schon, eine Bindung herzustellen zu den Spielern, auch zu den Familien und deren Umfeld", erläuterte der deutsche Cheftrainer. Und noch etwas konkreter: "Wir versuchen, sie davon zu überzeugen, dass der Weg mit Deutschland der richtige ist", so Di Salvo.

Beim bisherigen Austausch zwischen dem Coach und Wanner sei das noch nicht das allererste Thema gewesen, zunächst ging es um Sportliches. Doch es darf wohl durchaus davon ausgegangen werden, dass auch dem U-21-Neuling jener "Weg" beim DFB nun noch einmal nähergebracht wird.

Di Salvo: "Falsch, etwas vom Mond zu erzählen"

"Fair und neutral" laufen diese Perspektivgespräche ab, wie Di Salvo betonte - so, wie das bei Spielern, die sich noch nicht für ein A-Team entschieden haben, üblich sei. "Ich glaube, es ist falsch, ihm etwas vom Mond zu erzählen. Sondern es muss realistisch sein - und das tun wir."

Tim Lüddecke

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