Weiper und die Alternative Albanien: "Sie wollen mich"

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Gegen England trat Nelson Weiper mit seinem ersten Treffer bei der U-21-EM kurz aus dem Schatten von Nick Woltemade, im Verein will er künftig Jonathan Burkardt ablösen. Doch für welches Land will er langfristig spielen?

 Nelson Weiper.

Trat bei der U-21-EM jüngst ins Rampenlicht: Nelson Weiper. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Über die U-21-EM in der Slowakei berichten Tim Lüddecke und Michael Pfeifer

Er ist immer noch einer der Jüngsten im deutschen EM-Aufgebot und dennoch einer der Erfahrensten. Denn Nelson Weiper ist ein Frühentwickler. Der Mittelstürmer ist nicht nur der jüngste Spieler und Torschütze in der Geschichte von Mainz 05, der 20-Jährige war auch schon bei der U-21-EM vor zwei Jahren dabei und könnte zumindest theoretisch auch noch die kommende Endrunde 2025 bestreiten.

Bislang hatte der 1,92-Meter-Mann im Schatten von Überflieger Nick Woltemade gestanden, doch dank der Totalrotation von Trainer Antonio Di Salvo trat auch Weiper am Mittwochabend im finalen Gruppenspiel gegen England (2:1) ins Rampenlicht. Und zeigte, dass auch mit ihm jederzeit zu rechnen ist.

Weiper untermauerte seine Abschlussqualität in der Luft und köpfte eine Flanke von Ansgar Knauff zum Siegtreffer wuchtig ins Netz, es war zugleich im achten Spiel sein erstes Tor in der U 21.

Weiper: "Dafür werde ich alles geben"

Übrigens vor den Augen seines Vaters und seines Bruders. "Sehr gut, dass sie heute gekommen sind, sie haben sich das perfekte Spiel ausgesucht", so Weiper, "ich freue mich, dass sie noch bleiben können, hoffentlich bis zum Schluss."

Bratislava hatte sich die DFB-Auswahl als erklärtes Ziel gesetzt, das bedeutet nun als Gruppenerster mindestens die Finalteilnahme. "Wenn wir das schaffen, werden wir alles geben, um auch den Titel zu holen", versichert Weiper.

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Auch im Verein bewegte sich das Eigengewächs noch mehr oder weniger im Schatten seines U-21-Vorgängers Jonathan Burkardt, der womöglich den Klub aber verlässt. "Mein Ziel ist schon, dass ich Stammspieler werde, sollte Jonny vielleicht gehen", erklärt Weiper, "ich habe mit dem Verein darüber gesprochen, sie sehen das auch so, und dafür werde ich alles geben."

Albanien? "Sie haben sich gemeldet"

Auch im DFB-Dress wird Weiper alles daran setzen, sich durchzusetzen und womöglich irgendwann auch ganz oben anzukommen. Falls nicht, hat der gebürtige Mainzer aber auch noch eine Alternative. Denn Weipers Mutter stammt aus Albanien, deshalb könnte der Sohn dereinst auch noch für diesen Verband antreten.

Und die Albaner sind nicht untätig. "Sie haben sich gemeldet und wollen mich auch schon für die A-Nationalmannschaft, das macht einen schon stolz, wenn die A-Mannschaft eines Landes einen will", verriet Weiper am Rande des EM-Trainingslagers in Weimar, "ich will mich in der deutschen U 21 zeigen und so lange wie möglich für Deutschland spielen". Bislang ist das seit der U 15 der Fall.

"Wenn es nicht mehr klappt für Deutschland, ..."

Allerdings könnte es auch mit Albanien durchaus mal ernst werden. "Wenn es irgendwann nicht mehr klappt für Deutschland, sehe ich das als sehr gute Option." Die steht theoretisch auch noch Brajan Gruda offen. Wie Weiper stammt auch der mittlerweile in der Premier League in Brighton aktive U-21-Nationalspieler aus der Mainzer Jugend, wie Weiper hat auch der Flügeldribbler albanische Wurzeln.

Zuletzt deutete der 21-Jährige im kicker-Interview jedoch an, sich erst einmal weiter für die deutsche A-Elf empfehlen zu wollen. Zumal Gruda im Vorfeld der EM 2024 bereits als Testspieler beim DFB-Team weilte.

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