Leeres Versprechen: Hat Inzaghi ein falsches Spiel mit Inter getrieben?

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Esteve Calzada, der Boss von Al-Hilal, hat mit Aussagen bezüglich des neuen Trainers Simone Inzaghi für Schlagzeilen gesorgt. Und offenbar auch für Entsetzen bei Inter Mailand.

 Simone Inzaghi.

Hat Inter Mailand nach dem verlorenen Champions-League-Finale hinter sich gelassen: Simone Inzaghi. IMAGO/Revierfoto

Simone Inzaghi ist als Erfolgstrainer in die jüngere Geschichte von Inter Mailand eingegangen, das steht außer Frage. Zwischen 2021 und 2025 hat der 49-Jährige schließlich einen Scudetto in der Serie A, zwei Pokalsiege und darüber hinaus zwei Teilnahmen am Champions-League-Finale vorzuweisen. Auch wenn diese beiden Endspiele gegen Manchester City (0:1) und Paris (0:5) verloren gegangen sind.

Sein Abschied verpasst seinem langjährigen Inter-Aufenthalt aber immer mehr einen faden Beigeschmack.

Aussagen vor dem CL-Finale eine Lüge?

Inzaghi selbst sagte schließlich rund um das CL-Finale gegen PSG, als Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied bereits die Runde gemacht hatten, klar: "Ich habe Angebote aus Italien, dem Ausland und Saudi-Arabien." Er wolle sich aber zunächst voll auf die Königsklasse und den damals noch möglichen Titel fokussieren, um dann final zu entscheiden. "Am Tag danach werden wir, wie wir es immer getan haben, mit den Klubbesitzern reden."

Nun aber hat sich Al-Hilals CEO Esteve Calzada gegenüber BBC Sport wie folgt geäußert - und damit seinen neuen Trainer Inzaghi vor allem im Mailänder Lager ins falsche Licht gerückt: "Er hatte damals ein wichtiges Spiel (das Champions-League-Endspiel; Anm. d. Red.) vor der Brust und bat uns, die Angelegenheit noch zur Seite zu legen." Eine finale Zusage des Italieners, ab Sommer und schon ab dieser Klub-Weltmeisterschaft für Al-Hilal verantwortlich zu zeichnen, hatte es laut Calzada nämlich schon längst gegeben. "Es war alles beschlossen, nur noch nicht vor dem Finale (der Vertrag; Anm. d. Red.) unterschrieben - weil er uns bat, aus Respekt noch abzuwarten."

So weit, so gut.

In Italiens Modestadt hatten Präsident Giuseppe Marotta und Co. aber bis zuletzt - eben auch weil Gespräche unmittelbar nach dem CL-Finale gegen Paris ausgemacht waren - auf einen Verbleib von Inzaghi gehofft. Und sich ob dessen Aussagen auch positiv gezeigt. "Ich bin zuversichtlich", so etwa Marotta Ende Mai. "Die Beziehung zu Inzaghi ist optimal, für mich ist die Erfolgsschiene bei Inter mit ihm noch nicht zu Ende. Ich hoffe, dass wir zusammen weitermachen können." Eine Ausdehnung seines ursprünglich bis 2026 Kontrakts samt verbessertem Gehaltsvolumen lag dabei italienischen Medienberichten zufolge auf dem Tisch.

Der Inter-Trainer aber hatte sich hier laut Al-Hilals Calzada schon längst für Saudi-Arabien entschieden. Das nur nicht den Nerazzurri, die fortan mit dem früheren Weltklasse-Verteidiger Cristian Chivu weitermachen, offen mitgeteilt. Nun soll im Nachhinein intern bei Mailand richtiger Zorn ob der Gangart des italienischen Coaches - auch deswegen, wie die Gazzetta dello Sport schreibt, weil Inzaghi obendrein versucht haben soll, Inter-Stars wie Nicolo Barella (28) und Alessandro Bastoni (26) mit zu Al-Hilal zu ziehen.

Die beiden Akteure aber sind geblieben und bereiten sich mit der gesamten Inter-Mannschaft auf das erste Spiel bei der Klub-Weltmeisterschaft in den USA vor - in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (3 Uhr MESZ) geht es gegen CF Monterrey. Am Mittwochabend (21 Uhr) steigt dann Ex-Trainer Inzaghi ein und trifft mit Al-Hilal auf Real Madrid.

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