Wegen der Klub-WM sollte das eigentlich ablösefreie TSG-Eigengewächs Tom Bischof vorzeitig zum FC Bayern gehen, doch Hoffenheim und der Rekordmeister kommen bei der Abstandszahlung (noch) nicht auf einen Nenner.

Bald Teamkollegen: Tom Bischof (li.) im Zweikampf mit Serge Gnabry (#7). IMAGO/Sven Simon
Für Hoffenheim ist dieser Verlust nicht nur sportlich enorm schmerzhaft. Richtig weh tut es der TSG, dass ihr aktuell größtes Talent ablösefrei zum FC Bayern wechseln wird. So ist es vorgesehen nach Ablauf des Vertrages von Tom Bischof zum 30. Juni.
Nun aber bemühen sich die Münchner schon länger darum, den Neuzugang früher loszueisen, um Bischof gleich zum Start der Klub-WM Mitte Juni in den USA zur Verfügung zu haben und dem 19-Jährigen die Chance zu geben, sich frühzeitig in die neue Mannschaft zu integrieren.
FC Bayern bei der Klub-WM
Doch ohne jede Gegenleistung wollen die Hoffenheimer ihr Eigengewächs nicht auch noch vorzeitig ziehen lassen und verlangen eine dem Vernehmen nach geringe Abstandszahlung für die Zustimmung zu einer früheren Freigabe. Doch bislang sind beide Seiten nicht auf einen Nenner gekommen.
Bischof erst zur K.-o.-Phase zur Klub-WM?
Nun stellt sich die Frage, ob die Bayern, die das gleiche Prozedere auch im Fall des von Leverkusen nach München wechselnden Jonathan Tah betrifft, die Ablöse für Bischof lediglich drücken wollen oder grundsätzlich ablehnen. Dann müsste der Neuzugang sein Debüt für den neuen Verein verschieben und zumindest auf die Gruppenspiele in den USA verzichten. Drei Spieler können die Münchner im Juli dann noch nachnominieren, mutmaßlich rechtzeitig für die K.-o.-Phase.
Aktuell absolviert Bischof seinen ersten Schnupperkurs bei der A-Nationalmannschaft und wird deswegen ohnehin erst nach dem Final Four zu den Münchnern stoßen können. Sofern bis dahin eine Einigung mit der TSG erzielt werden konnte. Bis zum 10. Juni ist das zusätzliche Transferfenster der Fifa noch geöffnet.
Würde Bischof erst im Juli ein Münchner, wäre das insofern auch für den DFB ärgerlich, weil U-21-Coach Antonio Di Salvo eigens wegen der Klub-WM auf eine Nominierung Bischofs für die U-21-EM in der Slowakei (11. bis 28. Juni) verzichtet hatte. Am Tag des Finales feiert Bischof auf jeden Fall: seinen 20. Geburtstag.
Michael Pfeifer