In der Wechsel-Thematik um Leverkusens Topstar Florian Wirtz ist noch keine Entscheidung gefallen. Doch jetzt dürfte Fahrt in den möglichen Transfer des Nationalspielers kommen.

Wer kriegt seinen Zuschlag? Florian Wirtz. IMAGO/Sven Simon
Simon Rolfes gibt sich bei dem Thema ganz entspannt. Wo liegt die Zukunft von Florian Wirtz? Für welchen Klub läuft der Nationalspieler in der nächsten Saison auf? Und wann entscheidet sich die Königspersonalie, was den Leverkusener Kader betrifft? "Wir haben da keinen Stress und keinen Zeitdruck. Er steht bei uns unter Vertrag und das bis 2027", sagte der Geschäftsführer nach dem Saisonfinale und dem 2:2 in Mainz ganz ruhig. "Deswegen ist das keine Thematik, bei der wir großen Druck haben."
Rolfes hat gute Gründe, gelassen zu bleiben. Ist doch zu erwarten, dass diese Personalie zeitnah richtig Fahrt aufnimmt. Schließlich sind die Vorarbeiten des Kreativkünstlers abgeschlossen. Mit Manchester City, dem FC Liverpool und dem FC Bayern München haben drei Klubs ihre konkreten Bewerbungen abgegeben. Der Nationalspieler und seine Eltern, die als seine Berater fungieren, haben sich mit den Verantwortlichen aller drei Klubs ausgetauscht. Jetzt muss sich Wirtz, der seinen bis 2027 laufenden Vertrag bislang nicht verlängert hat, entscheiden. Dies ist weiterhin nicht geschehen.
Auch ein englischer Klub wähnt sich wie Bayern in einer aussichtsreichen Position
Klar ist hingegen, dass sich die Münchner nicht so eindeutig in der Pole Position befinden, wie es eine Vielzahl von Berichten zu glauben machen versucht. So soll sich nicht nur der FC Bayern, sondern auch einer der beiden englischen Spitzenklubs in einer sehr guten Position wähnen und sich dementsprechend auch große Hoffnungen auf den Zuschlag des 22-Jährigen machen. Dieser ist bislang nicht erfolgt.
Klar ist auch, dass ein Klub wie Manchester City, der in diesem Sommer noch mit einer Transfersperre rechnen muss, jetzt möglichst schnell zu einem Abschluss kommen möchte. Wären es also die Skyblues, die bei Wirtz nach den Gesprächen so gute Karten zu halten glauben, würde der Premier-League-Klub - auch mit Blick auf die Klub-WM ab Mitte Juni - alles daran setzen, den Deal schnell über die Bühne zu bringen.
Wirtz hat alle Informationen über potenzielle Klubs
Der zweite Punkt, der für mehr Tempo in der Causa Wirtz spricht: Der Spieler verfügt inzwischen über alle Informationen, um sich zeitnah entscheiden zu können. Sobald dies geschehen ist, wird der auserwählte Klub dann erst ein Angebot für den Nationalspieler abgeben. Vorher nicht.
Ergibt es doch keinen Sinn, in Ablöseverhandlungen zu treten, bevor man überhaupt weiß, ob der Spieler zu einem wechseln möchte. Zumal die Leverkusener Ablösevorstellungen von rund 150 Millionen Euro ohnehin ein offenes Geheimnis darstellen. Dementsprechend entspringen jegliche Berichte über Ablösegebote für Wirtz nicht der Realität. Dies hatte auch CEO Fernando Carro vergangene Woche unterstrichen, als er erklärte, es gebe "kein Angebot von keinem Verein".
Stephan von Nocks