Laut Frankreichs Innenminister ist der Brand bei Marseille nicht gelöscht, aber unter Kontrolle. Über 100 Menschen wurden leicht verletzt. Der Flughafen ist wieder offen.
9. Juli 2025, 1:29 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, spr
Der Flächenbrand nahe Marseille ist nach Behördenangaben noch nicht gelöscht. Allerdings ist das Feuer unter Kontrolle, sagte Innenminister Bruno Retailleau bei einem Besuch der südfranzösischen Hafenstadt. 110 Menschen sind laut Retailleau bei dem Brand leicht verletzt worden. Tote wurden es bisher nicht gemeldet.
Die Flammen hätten 63 Wohngebäude beschädigt, wovon zehn ausgebrannt seien, hieß es aus dem Innenministerium. Der Brand breitete sich auf einer Fläche von 700 Hektar aus. 400 Menschen seien evakuiert worden, darunter 71 Bewohner eines Altenheimes. Über 700 Feuerwehrleute mit 230 Einsatzfahrzeugen, Löschflugzeugen und Hubschraubern wurden mobilisiert, um den Brand zu stoppen, wie die Präfektur mitteilte.
Der Flughafen Marseille nahm den Flugbetrieb am Abend wieder auf. Er war am Dienstagnachmittag unter anderem wegen des Einsatzes der Löschflugzeuge gesperrt worden. Die französische Staatsbahn SNCF rechnete weiterhin mit Behinderungen, nachdem wegen des Flächenbrands der Fernverkehr nach Marseille eingestellt und der zentrale Bahnhof Marseille Saint-Charles gesperrt wurde. In Paris stauten sich am Abend die Reisenden, weil viele Züge Richtung Süden nicht mehr abfuhren.
Waldbrand auch in Katalonien
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der sich derzeit auf einem Staatsbesuch in Großbritannien befindet, sprach den Feuerwehrkräften und den Verletzten seine Unterstützung aus.
Nach der Hitzewelle der vergangenen Woche und großer Trockenheit war das Feuer von einem Auto ausgelöst worden, das auf einer Autobahn bei Marseille in Brand geraten war. Die Flammen griffen auf die Natur über und rückten vom Wind angefacht auf die Großstadt vor. In dem Vorort Les Pennes-Mirabeau und in einem Arrondissement von Marseille wies die Präfektur die Bewohner an, in ihren Wohnungen zu bleiben.
Auch in Katalonien im Nordosten Spaniens wütet derzeit ein Waldbrand. Das Feuer in der Region Tarragona habe bereits rund 3.150 Hektar Wald zerstört, teilte Regionalpräsident Salvador Illa mit. Etwa 18.000 Menschen in mehreren Gemeinden seien angewiesen worden, in ihren Häusern zu bleiben. Ortschaften sind laut dem katalanischen Zivilschutz nicht von den Flammen bedroht.