Wahlkampf der AfD: Warum sehen AfD-Werbeclips so billig aus?

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Wahlspots der AfD wirken wie ästhetische Unfälle: schrottige KI-Bilder, lustlose Voiceovers. Das ist nicht nur Unvermögen, sondern Teil einer instinktsicheren Strategie.

17. Januar 2025, 14:15 Uhr

 Das AfD-Spitzenpersonal wie Björn Höcke oder Alice Weidel tritt meist gestriegelt auf. Um so auffälliger ist der Unterschied zu den billig gemachten Werbeclips der Partei.
Das AfD-Spitzenpersonal wie Björn Höcke oder Alice Weidel tritt meist gestriegelt auf. Um so auffälliger ist der Unterschied zu den billig gemachten Werbeclips der Partei. © [M] ZEIT ONLINE, Foto: Jens Schlueter/​Getty Images

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 03/2025.

Im Grunde ist ein Wahlkampf nichts anderes als ein kollektives Bewerbungsgespräch beim Volkssouverän. Deshalb gilt hier dasselbe wie in jedem anderen Job-Interview: Vertrauen ist immer auch eine Frage der Ästhetik. Die gut frisierten Kandidaten der Parteien lächeln leutselig von Plakatwänden, sorgsam inszenierte Werbespots versprechen, Deutschland nun aber wirklich voranzubringen, dazu werden Abertausende Hochglanzflyer in den Fußgängerzonen verteilt.

Umso eigentümlicher ist es, dass die AfD in dieser Hinsicht eine völlig kontraintuitive Strategie verfolgt. Nicht beim Look ihrer Kandidatinnen und Kandidaten, die hüllen sich in der Regel ganz unspektakulär in marineblaue Business-Uniformen. Alice Weidel, die habituell irgendwo zwischen Investmentbankerin und Scheidungsanwältin pendelt, sendet mit ihren Einstecktüchern und Perlenketten sogar großbürgerliche Signale. Schaut man jedoch die Werbeclips der AfD an, wirken diese vor allem: extrem billig, extrem schrottig.

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