Vincent Wagners Pflichtspiel-Debüt als Profitrainer ist geglückt - auch wenn der Elversberger Coach die Schwächen seiner Mannschaft nicht verschweigen wollte.

Sah Baustellen, war insgesamt aber zufrieden mit seiner Mannschaft: Elversbergs Trainer Vincent Wagner. IMAGO/Jan Huebner
Es war sicherlich kein Spektakel, das der Fast-Aufsteiger aus Elversberg am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg bot. Das erwartete auch niemand nach dem Sommer-Umbruch, der den Saarländern einige Stammspieler und Erfolgstrainer Horst Steffen gekostet hat.
Dennoch waren bereits am ersten Spieltag Ansätze zu erkennen, auch unter Wagner setzt Elversberg auf Ballbesitzfußball. Der Offensivdrang der fränkischen Gäste bereitete der SVE besonders in der Anfangsphase Probleme, doch mit zunehmender Spieldauer übernahm Elversberg die Kontrolle - wenn auch mit einem Manko.
"Wir hatten viel Ballbesitz, konnten uns die Chancen aber nicht herausspielen", stellte Elversbergs Neu-Coach nach dem Spiel auf der Pressekonferenz klar. Am Ende standen jedoch trotzdem drei Punkte auf der Elversberger Habenseite - dank des späten Kopfballtreffers von Maximilian Rohr.
Wagner über Conté: "Ein bisschen jugendlich"
"Ich hatte das Gefühl, dass wir ein bisschen schlechter waren als Nürnberg", lautete Wagners überraschende These. War Elversberg doch in Sachen Ballbesitz vorne und in der Torschuss-Statistik gleichauf. "Sie waren bei Einwürfen - sowohl defensiv als auch offensiv - deutlich besser als wir, sind halt auch schon eine Weile zusammen. Da müssen wir noch ordentlich zulegen." Dass dieses Vorhaben gelingen wird, traut Wagner seinem Team zu, haderte aber zudem mit einem weiteren Punkt.
"Wenn Conté cleverer fällt, ist es ein klares Foul." In der 62. Minute war Zugang Bambasé Conté im Nürnberger Strafraum zu Boden gegangen, nachdem ihn Fabio Gruber getroffen hatte - allerdings erst, nachdem er versucht hatte, weiterzulaufen. "Da waren wir noch ein bisschen jugendlich. Das kriegen wir schon hin, dass wir beim nächsten Mal, wenn wir klar gefoult werden, einfach fallen oder eben konsequent weiterspielen."
Wagners Fazit fiel trotz der offensichtlichen Baustellen positiv aus: "Grundsätzlich war ich vom Spiel und Einsatz meiner Mannschaft total zufrieden." Mit der Spielkontrolle, dem späten Siegtreffer - und der Aussicht auf Entwicklung - konnte Elversberg einen ersten kleinen Schritt in die neue Saison machen.
hob