Vorstellung Toyota RAV4: PHEV mit 100 km E-Reichweite und DC-Lader

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Toyota hatte Anfang der 1990er-Jahre den richtigen Riecher und erkannte: Es gibt einen Markt für Autos, die aussehen wie Geländewagen, aber für den Betrieb auf der Straße hin optimiert sind. Was sie jenseits von befestigten Wegen können, spielt für die Zielgruppe oftmals nicht mal eine untergeordnete, sondern schlicht gar keine Rolle. 15 Millionen RAV4 hat Toyota seit 1993 verkauft, 2,5 Millionen davon allein in Europa. Im kommenden Jahr geht die sechste Generation an den Start, die sparsamer und "digitaler" werden soll als die noch aktuelle Version.

Auch in dieser Generation kommt kein RAV4 ohne Verbrennungsmotor auf den Markt. Ein batterieelektrischer Antrieb ist zumindest vorerst nicht vorgesehen. Geplant sind zunächst vier Versionen, wobei Toyota wenige technische Details schon verrät:

Version Leistung in kW Antrieb
PHEV AWD 224 Allrad
PHEV FWD 197 Frontantrieb
Vollhybrid AWD 140 Allrad
Vollhybrid FWD 135 Frontantrieb

Die Batterie in den Plug-in-Hybriden hat einen Energiegehalt von 23 kWh und lässt sich – abhängig von der Ausstattung – auch mit 50 kW am DC-Lader füllen. Alle PHEV haben einen dreiphasigen AC-Lader mit 11 kW. Allerdings scheint Toyota um die Haltbarkeit der Batterie sehr besorgt zu sein, denn die versprochene Ladezeit von rund drei Stunden deutet darauf hin, dass entweder auch am AC-Lader die Ladeleistung vergleichsweise früh gekappt wird oder die Ladeverluste wirklich bemerkenswert hoch wären. Versprochen wird eine elektrische Reichweite im WLTP von 100 km, was vermutlich nur für den PHEV mit Frontantrieb gilt. Er wird im ersten Beipackzettel für die Presse als besonders reichweitenstark gepriesen.

Toyota RAV4 2026 außen (6 Bilder)

Veränderte Kanten, Falten und Wölbungen, jedoch: Insgesamt bleibt das Design konservativ. Toyota hatte offenkundig nicht im Sinn, die Kundschaft mit einer allzu forschen Gestaltung zu überraschen. (Bild:

Toyota

)

Angaben zum Spritverbrauch macht Toyota noch nicht. In der Vergangenheit haben sich die über viele Jahre immer wieder verbesserten Hybridantriebe in der Praxis als sparsam erwiesen – verglichen mit der direkten Konkurrenz. Wie weit das in die Zukunft trägt, muss sich zeigen. Denn in den Punkten Umweltbelastung, Ansprechverhalten und Geräuschkomfort ist ein Antrieb, an dem ein Verbrenner beteiligt ist, ziemlich chancenlos gegen einen batterieelektrischen.

Mit der Software-Plattform Arene soll auch bei Toyota das Zeitalter der Software-definierten Fahrzeuge beginnen. Aufzuholen hat die Marke diesbezüglich einiges, denn für was auch immer die bisherigen Modelle gemocht wurden: Fancy Infotainmentsysteme oder ausgefeilte Assistenten waren es ziemlich sicher nicht. Die Japaner versprechen, mit regelmäßigen Updates Assistenten und Unterhaltungselektronik aktuell zu halten. Die ersten Bilder deuten auf eine eher konservative Oberfläche und Bedienung hin, was kein Fehler sein muss.

Neue Helfer warnen unter anderem vor Fahrzeugen, die dem RAV4 auf Kreuzungen potenziell in die Quere kommen könnten. Ein Assistent meldet sich auf der Autobahn vor einem Spurwechsel bei schnell von hinten nähernden Autos. Von hochassistiertem oder gar teilautonomem Fahren ist dagegen im RAV4 keine Rede.

Toyota RAV4 2026 innen (9 Bilder)

Der Innenraum wirkt eher funktional und pragmatisch als durchgestylt. (Bild:

Toyota

)

In welche Richtung es finanziell geht, steht ein dreiviertel Jahr vor der Händler-Premiere noch nicht fest. Auf leicht steigende Preise muss sich der Kunde dann aber wohl einstellen. Aktuell gibt es den Toyota RAV4 offiziell ab 40.990, den Plug-in-Hybrid ab 52.790 Euro. Letzterer hatte bislang allerdings stets einen Allradantrieb, künftig gibt es ihn auch mit Frontantrieb.

(mfz)

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