VfB erwägt Protest bei UEFA: "Nicht hinnehmbar"

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Der VfB Stuttgart will die Vorfälle bei der Anreise der Fans vor dem Champions-League-Spiel in Belgrad nicht einfach hinnehmen - und zieht auch einen offiziellen Protest in Betracht.

 Der VfB-Fanblock beim Champions-League-Spiel in Belgrad.

Viele Plätze blieben frei: Der VfB-Fanblock beim Champions-League-Spiel in Belgrad. picture alliance/dpa

Was genau vorgefallen ist, ist noch Gegenstand der Aufarbeitung. Doch die Hinweise verdichten sich, dass sich Anhänger des VfB Stuttgart auf dem Weg zum Champions-League-Gastspiel bei Roter Stern Belgrad am Mittwoch unverhältnismäßigen Kontrollen unterziehen mussten. Die UEFA hat bereits eine Prüfung der Vorkommnisse eingeleitet - gleichzeitig erwägt der VfB einen Protest bei Europas Fußballverband.

Wie die Stuttgarter am Tag nach der 1:5-Niederlage in einer Stellungnahme erklärten, seien die Busse der Fans wie angekündigt an der Grenze zu Serbien gestoppt und Fahrzeuge wie Insassen kontrolliert worden. Weil die Sicherheitsorgane nach eigenen Angaben dabei aber unerlaubte Objekte gefunden hätten, seien die Kontrollen daraufhin verschärft worden.

Diese "waren nach vielfacher Darstellung von VfB-Fans allerdings unverhältnismäßig und auch entwürdigend", betont der Vizemeister. "Zudem wurde vom Einsatz von körperlicher Gewalt gegen die Fans berichtet." Rund 500 Anhänger der organisierten Fanszene entschieden sich daraufhin, umzukehren und die Reise abzubrechen.

Wehrle nimmt Politik, UEFA und Klubs in die Pflicht

"Wir wollen den Fußball in einem freizügigen Europa erleben. Stattdessen sehen wir uns immer häufiger mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Fans, Vorverurteilungen, Schikanen und nun offenbar sogar mit Gewaltanwendung und Erniedrigungen konfrontiert", erklärt VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle: "Alle, die den Fußball, die demokratischen Grundrechte und die europäischen Werte lieben, sind aufgefordert, gegen diesen gefährlichen Trend einzustehen. Die Politik, die UEFA und die Klubs müssen ihre Verantwortung ernstnehmen, damit solchen Vorkommnissen wie gestern in Belgrad nicht allein mit gut gemeinten Kommunikations-Kampagnen und Lippenbekenntnissen begegnet wird. Solche Zustände sind nicht hinnehmbar."

Man stehe mit allen Behörden und Institutionen in engem Austausch, heißt es in der Stellungnahme. Außerdem seien die Fanbeauftragten an der Grenze vor Ort gewesen, "um auf das Vorgehen der Sicherheitskräfte mäßigend einzuwirken, zu moderieren und zu dokumentieren". Weiter heißt es: "Sollte sich der Verdacht auf unverhältnismäßige Maßnahmen und die Duldung von Gewalt erhärten, erwägt der VfB Stuttgart, bei der UEFA offiziell Protest einzulegen."

Aufgearbeitet werden außerdem Vorfälle in der Belgrader Innenstadt, wo VfB-Fans mehrmals über den Tag hinweg Opfer gewalttätiger Übergriffe geworden seien.

jpe

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