Vor dem Heimspiel gegen Münster gibt es bei Darmstadt 98 gute Nachrichten: Nach seinem Kreuzbandriss vor rund sieben Monaten hat Fabian Holland erstmals wieder einen Teil des Trainings mit der Mannschaft absolviert.
Machte den nächsten Schritt auf dem Weg Richtung Comeback: Darmstadt-Kapitän Fabian Holland. IMAGO/Hartenfelser
Holland habe "teilintegrativ" trainiert, sei bei Übungen beispielsweise neutraler Anspieler gewesen, sagte Trainer Florian Kohfeldt am Donnerstag. Man könne nun aber nicht davon ausgehen, dass der 34-Jährige schon in den kommenden zwei bis drei Wochen wieder voll ins Training einsteigen werde. Angepeilt ist von Verein und Spieler eine Rückkehr in der Wintervorbereitung.
Bei den drei anderen Langzeitpatienten des SV Darmstadt 98 ist eine seriöse Prognose über eine Rückkehr laut Kohfeldt derzeit nicht möglich. Die beiden Kreuzband-Verletzten Matthias Bader und Paul Will lägen in ihren Reha-Plänen im Soll. Christoph Zimmermann, der unter hartnäckigen Knieproblemen leidet, befinde sich zur Behandlung derzeit nicht in Darmstadt.
Kohfeldt freut sich über Favoriten-Rolle
Fraglich für den Kader gegen Münster ist zudem Klaus Gjasula. Der Defensivspieler hatte in den vergangenen Wochen immer wieder wegen Krankheit und zuletzt aus privaten Gründen gefehlt und hat einen entsprechenden Trainingsrückstand.
Dem ersten Samstagabend-Spiel am Böllenfalltor in dieser Saison fiebert Kohfeldt entgegen. "Das ist schon mal per se etwas, wo man Probleme mit sich selber hätte, wenn man darauf keinen Bock hat", sagte er augenzwinkernd. Sein Team sieht er dabei gegen den Aufsteiger in der Favoritenrolle. "Eigentlich bin ich total gerne Favorit, weil es dann darum geht, dass man selber etwas in der Hand hat", sagte der Lilien-Coach am Donnerstag.
"Extrem klar" und "extrem fokussiert"
Zugleich nahm er seine Spieler aber auch in die Pflicht. "Unser Hauptaugenmerk muss darauf liegen, dass wir extrem klar sind, dass wir extrem klar Fußball spielen, dass wir extrem fokussiert sind", sagte er. Man habe großen Respekt vor Münster. Dort sei nicht nur in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet worden, die zum Durchmarsch von der Regionalliga geführt habe. Auch in der laufenden Saison habe der derzeitige Tabellen-17. immer wieder gezeigt, dass er mithalten könne.
Respekt besonders vor Münsters Hendrix
Der Einschätzung seines Mittelfeldspieler Kai Klefisch, gegen Münster könne es eine ähnliche Partie wie gegen Ulm geben (das 1:1 war das bislang letzte Spiel, dass die Lilien nicht gewannen), wollte Kohfeldt allerdings nicht komplett folgen. Während Mitaufsteiger Ulm fast ausschließlich über Kompaktheit komme, habe Münster unterschiedliche Phasen im Spiel.
Das Team könne tief stehen, versuche dann aber auch, mit extrem großer Präzision nach vorne zu spielen. Mit dem Niederländer Jorrit Hendrix verfüge der Gegner dafür über einen Akteur, der sogar schon Champions-League-Erfahrung vorweisen könne. "Das heißt, die Aufgabe ist ein bisschen vielschichtiger als die gegen Ulm", sagte Kohfeldt.
Stephan Köhnlein