Beim Bahlinger SC sind vor der Winterpause erneut Nehmerqualitäten gefordert

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Die Rote Laterne hat der Bahlinger SC abgegeben, noch stellen die Rot-Weißen aber das Team mit den meisten Gegentoren der Regionalliga Südwest. Dabei hat sich die Abwehr der Kaiserstühler zuletzt erheblich stabilisiert.

Erst am 17. Spieltag kam es zum Derby zwischen Bahlingen und Villingen. Direkt nach der Winterpause gibt es die Neuauflage im Landespokal.

Erst am 17. Spieltag kam es zum Derby zwischen Bahlingen und Villingen. Direkt nach der Winterpause gibt es die Neuauflage im Landespokal. IMAGO/Eibner

Es lief bereits die Nachspielzeit in Gießen: Der Bahlinger SC war auf dem besten Weg nach dem 0:0 gegen den FC 08 Homburg und dem 2:0-Auswärtserfolg beim FC 08 Villingen auch gegen den Aufsteiger keinen Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Doch eine fatale Fehlerkette ermöglichte dem FC Gießen, der bereits das Hinspiel gegen den Bahlinger SC mit 1:0 gewonnen hatte, den späten Lucky Punch. Nach einem unnötigen Foulspiel von Ali Ibrahim an der Seitenlinie führte der folgende Freistoß zum einzigen Tor des Tages durch Martin Mihaylov (90.+6). Auch BSC-Keeper Benedikt Grawe sowie die gesamte Bahlinger Hintermannschaft hatte beim Gegentor nicht gut ausgesehen.

Im Anschluss an den späten Knock-out war den Bahlinger Spielern der Schock ins Gesicht geschrieben. Wie schon gegen Homburg und Villingen war es der Mannschaft von Dennis Bührer auch in Gießen gelungen, den Gegner über 90 Minuten nahezu komplett vom eigenen Tor fernzuhalten. "Es war klar, dass nicht viele Torchancen entstehen. Beide Mannschaften haben versucht, Fehler zu minimieren und einfach zu spielen", sagte Bührer im Nachgang an die zehnte Saisonniederlage.

Auch wenn es in der direkten Nachbetrachtung den BSC-Verantwortlichen sicher schwergefallen ist, das Positive herauszuziehen: Eine positive Entwicklung - gerade im kollektiven Defensivverhalten - ist unverkennbar. "Wir haben uns im Training viel erarbeitet und die Mannschaft ist überzeugt von diesem Weg", sagte Bührer, der bei seiner Elf "die Einstellung und mentale Leistung" zuletzt gelobt hatte. Mut machte bei der 0:1-Niederlage in Gießen der Auftritt des jungen Ismael Mansaray, der in der Bahlinger Dreierkette erneut Pluspunkte in eigener Sache sammeln konnte und seine Sache bereits im Derby gegen den FC 08 Villingen sehr gut gemacht hatte.

Dünne Personaldecke

Sorgen bereitet den Kaiserstühlern hingegen neben der weiter sehr dünnen Ausbeute der eigenen Offensivakteure auch die aktuelle Personallage. Kapitän Yannick Häringer, den Oberschenkelprobleme plagen, fehlte in Gießen wie auch Shqipon Bektasi (Leiste) und Noah Lovisa (Kapsel Sprunggelenk). Rico Wehrle und Holger Bux (beide muskulär) waren zuletzt ebenfalls angeschlagen, kamen aber in Gießen zum Einsatz. Auch mit den Langzeitverletzten Lukas Sonnenwald, Marco Bauer und Fabio Kinast ist in den kommenden Wochen nicht zu rechnen.

So gilt es im Vorfeld der noch ausstehenden beiden Partien vor der Winterpause gegen den FC Astoria Walldorf (Samstag, 14 Uhr) und eine Woche später beim 1. Göppinger SV Nehmerqualitäten zu zeigen und sich mental frisch zu präsentieren. Den Stellenwert dieser Eigenschaften betonte Dennis Bührer zuletzt vehement.

Auch zum Start in die Rückrunde wartet auf die Bührer-Elf direkt eine große Aufgabe. Im Freiburger Dreisamstadion wurden die Viertelfinal-Paarungen des südbadischen Verbandspokals gelost und bescherten dem BSC, voraussichtlich am 22. Februar 2025, ein Auswärtsspiel beim FC 08 Villingen. Das Duell der beiden einzigen spielberechtigten Regionalligisten in Südbaden, der SC Freiburg II darf im Pokal nicht antreten, hätten sich nicht wenige zwei Runden später gewünscht.

Lukas Karrer

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