Der Fifa-Präsident hat sich immer wieder positiv über Donald Trump geäußert und ihm zuletzt einen Friedenspreis verliehen. Eine NGO hat dagegen Beschwerde eingereicht.
Aktualisiert am 9. Dezember 2025, 17:44 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, SID, yer
Die britische Menschenrechtsorganisation FairSquare hat bei der Ethikkommission der Fifa Beschwerde gegen Verbandspräsident Gianni Infantino eingelegt. Die Organisation wirft ihm wegen dessen Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump Verstöße gegen den Ethikkodex des Weltfußballverbandes vor. Infantino hatte Trump bei der Auslosung der Vorrundengruppen für die Fußball-WM 2026 einen neu ins Leben gerufenen Fifa-Friedenspreis verliehen.
FairSquare bestätigte die Beschwerde auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Die Organisation beruft sich auf den vierten Artikel der Fifa-Statuten, wonach der Weltverband politisch neutral bleiben muss. FairSquare bezieht sich unter anderem auf einen Instagram-Beitrag von Infantino vom 9. Oktober, in dem der 55-Jährige als Reaktion auf den ausgehandelten Waffenstillstand im Gazastreifen schrieb: "Präsident Donald J. Trump verdient für sein entschlossenes Handeln zweifellos den Friedensnobelpreis". Außerdem fordert die Oganisation eine Untersuchung der Umstände der Vergabe des Friedenspreises an Trump.
Fifa bezeichnet "kooperative Beziehung" zu WM-Gastgebern als "unerlässlich"
Auf die Beschwerde hat die Fifa bislang nicht reagiert. Nachdem die Verleihung des Friedenspreises und die Nähe zwischen Trump und Infantino weltweit auf heftige Kritik gestoßen war, hatte der Weltverband zuletzt mitgeteilt: "Um eine Veranstaltung von der Größenordnung der Fifa-Weltmeisterschaft auszurichten, ist es absolut unerlässlich, eine kooperative Beziehung zu den Regierungsbehörden der Gastgeberländer aufzubauen". Seit der Vergabe pflege Infantino "enge Beziehungen" zu Trump sowie zu den Staats- und Regierungschefs der Mitveranstalter Kanada und Mexiko. Gemäß den Statuten bemühe sich der Fifa-Präsident "um die Pflege und den Ausbau guter Beziehungen zwischen der Fifa, den Konföderationen, den Mitgliedsverbänden, politischen Gremien und internationalen Organisationen".

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