Europäische Union: Friedrich Merz weist Trumps Kritik an Millionenstrafe für X zurück

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Kanzler Merz hat die Millionenstrafe gegen die US-Plattform X gegen Kritik aus den USA verteidigt. US-amerikanische Unternehmen hätten europäische Gesetze zu akzeptieren.

Aktualisiert am 9. Dezember 2025, 18:47 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, Reuters,

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 Friedrich Merz hat Donald Trump dazu aufgefordert, die EU-Strafe gegen X zu respektieren.
Friedrich Merz hat Donald Trump dazu aufgefordert, die EU-Strafe gegen X zu respektieren. © Sebastian Gollnow/​dpa

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Kritik von US-Präsident Donald Trump an der dreistelligen Millionenstrafe der EU für den US-Onlinedienst X zurückgewiesen. "So wie deutsche und europäische Unternehmen in Amerika die dort geltenden Gesetze zu befolgen haben und gegebenenfalls mit sehr drakonischen Strafen belegt werden, genauso haben amerikanische Unternehmen in Europa die hier geltenden Regeln zu akzeptieren", sagte Merz.

"Wenn sie sich daran nicht halten, dann gibt es natürlich auch in Deutschland und in Europa Möglichkeiten der Sanktionierung", sagte Merz bei einer Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten zu Trumps Äußerungen. Der Bundeskanzler fügte an: "Dagegen ist der Rechtsweg eröffnet. Das gilt in einem Rechtsstaat, und das gilt auch in einer Rechtsgemeinschaft wie der Europäischen Union für alle Unternehmen. Nicht nur für europäische, sondern auch für amerikanische und alle weiteren." Das sei die Rechtsordnung, "in der wir uns hier in Europa bewegen", sagte Merz.

120 Millionen Euro Strafe

Die EU hatte am Freitag eine Strafe in Höhe von 120 Millionen Euro gegen X verhängt und dies mit mangelnder Transparenz bei Werbung und Nutzerkonten auf der Plattform begründet. Der Entscheidung waren Untersuchungen vorausgegangen, die die Kommission im Dezember 2023 eingeleitet hatte. Die Brüsseler Behörde bemängelte insbesondere den weiß-blauen Haken für bezahlte Nutzerkonten, der vortäusche, diese seien authentisch und überprüft. Auch bei geschalteter Werbung sei oft nicht erkennbar, wer dahinterstehe. Zudem habe X Forschenden nicht den gesetzlich vorgeschriebenen Zugang zu öffentlichen Daten gewährt.  

Der Eigentümer von X, Tech-Milliardär Elon Musk, sprach sich daraufhin auf X für die Abschaffung der EU aus. Am Montag bezeichnete US-Präsident Trump die Strafe als "böse" ("nasty one") und erklärte, die EU müsse "sehr aufpassen".

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