US-Präsident Donald Trump hat eine vollständige Blockade sanktionierter Tanker vor Venezuela angeordnet. Der staatliche Ölkonzern setzt seine Exporte dennoch fort.
Aktualisiert am 17. Dezember 2025, 19:46 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, mns
Die venezolanischen Ölexporte gehen nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns Petróleos de Venezuela S.A. (PDVSA) trotz einer von US-Präsident Donald Trump verkündeten Blockade weiter. Dies geschehe "in legitimer Ausübung des Rechts auf freie Schifffahrt und freien Handel", teilte der Konzern mit. Trump hatte am Mittwochmorgen eine vollständige Blockade aller sanktionierten Tanker angeordnet, die nach Venezuela einlaufen oder das südamerikanische Land verlassen.
Vor diesem Hintergrund nahm der venezolanische Außenminister Yván Gil Kontakt zu seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi auf. In dem Telefongespräch habe man über Bedrohungen für Venezuela sowie über mögliche Risiken für Lateinamerika und die Karibik gesprochen, schrieb Gil auf Instagram. China habe dabei seine Solidarität und "entschiedene Unterstützung" für Venezuela bekräftigt.
Zudem übermittelte Gil nach eigenen Angaben eine Botschaft des venezolanischen Machthabers Nicolás Maduro an Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping. Über deren Inhalt machte der Außenminister keine weiteren Angaben.
Kuba nennt angekündigte Blockade eine "Eskalation der Aggression"
Angesichts der Zuspitzung der Lage in der Karibik rief Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum die Vereinten Nationen dazu auf, eine aktivere Rolle zu übernehmen, um Blutvergießen zu verhindern. Zugleich warf sie den UN vor, bislang untätig geblieben zu sein. Auch die sozialistische Regierung Kubas verurteilte Trumps Ankündigung einer Blockade. "Wir lehnen die Seeblockade der US-Regierung gegen Venezuela entschieden ab", schrieb Präsident Miguel Díaz-Canel auf X. Außenminister Bruno Rodríguez bezeichnete die angekündigte Blockade als eine "Eskalation der Aggression" gegen die Regierung von Nicolás Maduro.
Die venezolanische Regierung sieht in Trumps Ankündigung eine "groteske Drohung" sowie einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht. Das Land werde in strikter Übereinstimmung mit der UN-Charta handeln und "in perfekter Einheit von Bevölkerung, Militär und Polizei" seine Rechte und sein Staatsgebiet auf friedlichem Wege verteidigen.
Seit Monaten verstärken sich die Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Das US-Militär ging in der Karibik nahe Venezuela unter anderem gegen kleinere Boote vor. Dabei kamen nach Angaben von Kritikern mehr als 90 Menschen ums Leben. Die US-Regierung begründete die Einsätze mit mutmaßlichem Drogenschmuggel, legte dafür jedoch keine Beweise vor. Zudem brachten die USA Kriegsschiffe vor der Küste in Stellung und beschlagnahmten in der vergangenen Woche einen Öltanker, was Venezuela als "Akt internationaler Piraterie" verurteilte.

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