Vatikan: Trauerfeier für Franziskus startet am Vormittag

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Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, Geistliche und Gläubige aus aller Welt werden an diesem Samstag in Rom Abschied von Papst Franziskus nehmen. Die Begräbnismesse für das am Ostermontag verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche beginnt um 10 Uhr auf dem Petersplatz, wie der Vatikan mitteilte. Die Messe wird vom Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, geleitet.

Insgesamt werden mehr als 200 000 Menschen erwartet. Delegationen aus mindestens 130 Ländern haben sich angekündigt, darunter mehr als 50 Staatsoberhäupter und zehn Monarchen, wie der Vatikan mitteilte. Zugesagt haben etwa US-Präsident Donald Trump, der französische Präsident Emmanuel Macron, Argentiniens Präsident Javier Milei und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Weitere Mitglieder der deutschen Abordnung sind Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlands, sowie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, wird die deutschen Bischöfe vertreten. Auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nehmen am Requiem teil.

Nach der Trauerfeier soll der Sarg des Papstes in die Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms überführt werden. Dort soll der gebürtige Argentinier auf eigenen Wunsch beigesetzt werden. Eine Gruppe armer und bedürftiger Menschen wird ihm dort laut Vatikan die letzte Ehre erweisen. Franziskus hatte sich stets für Bedürftige eingesetzt. Sein Grab im linken Seitenschiff der Basilika soll dann bereits von Sonntag an zugänglich sein.

Sarg am Freitag verschlossen

Nach drei Tagen wurde am Freitag die öffentliche Aufbahrung von Franziskus im Vatikan beendet. Der Petersdom schloss am Abend seine Pforten für Besucher, die dem gestorbenen Pontifex die letzte Ehre erweisen wollten. Dann wurde der Sarg unter Ausschluss der Öffentlichkeit verschlossen.

Auf der Via della Conciliazione durchbrechen Wartende Absperrungen der Polizei. (Foto: Christoph Reichwein/dpa)

Der Strom der Trauernden riss den ganzen Tag nicht ab: Auch am dritten Tag der öffentlichen Aufbahrung hatten sich bereits am frühen Morgen lange Schlangen vor dem Petersdom gebildet. Seit Mittwoch sind nach Angaben des Vatikans etwa 250 000 Menschen in die Kathedrale gekommen, um Papst Franziskus die letzte Ehre zu erweisen. Wegen des Andrangs blieb sie zweimal lange bis nach Mitternacht geöffnet.

Am Freitagmorgen kam es vereinzelt zu chaotischen Szenen. Auf der zum Vatikan führenden Via della Conciliazione umgingen zahlreiche auf Einlass in den Petersdom wartende Menschen die Polizeisperren. Wie ein dpa-Reporter berichtete, wurden Gitter und Absperrungen beiseitegeschoben. Einige Menschen machten sich unkontrolliert auf den Weg Richtung Petersdom. Sicherheitskräfte versuchten, sie aufzuhalten.

In der Basilika Santa Maria Maggiore wird seit Dienstag am künftigen Grab Franziskus’ gearbeitet. (Foto: Oliver Weiken/dpa)

Die Feiern stellen die Organisatoren und Sicherheitskräfte in Rom vor große Herausforderungen. Rund um den Vatikan gilt eine Flugverbotszone, Spezialkräfte des italienischen Militärs sichern den Petersplatz mit Gerät zur Drohnenabwehr. Zahlreiche Polizisten sind dort postiert und patrouillieren durch die großen Menschenmassen. Der Zugang zum Petersplatz wird strengstens überwacht. Insbesondere die Ankunft der vielen Staats- und Regierungschefs macht einen massiven Einsatz von Polizei, Militär und anderen Sicherheitsbehörden notwendig.

Was die Planungen zusätzlich erschwert ist, dass der Leichnam nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz einmal quer durch die Innenstadt gefahren wird. Die Behörden rechnen mit Zigtausenden Menschen am Rand der sechs Kilometer langen Strecke.

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